Energiesparen mit Dark Mode? So funktioniert’s

Der Trend geht zum Dark Mode, bei dem der Bildschirmhintergrund dunkel und Texte hell erscheinen. Er soll Energie einsparen und die Augen schonen – wie funktioniert er und wie effizient ist er wirklich?

Offene Tür durch die Licht in einem dunklen Raum leuchtet.
Dunkelmodus. Foto: Adobe Stock

Windows, Mac, Instagram und nun auch WhatsApp: Immer mehr Betriebssysteme und Apps bieten den Dark Mode an. Damit wird der Hintergrund des Computer- oder Handybildschirms schwarz angezeigt, die Schrift hingegen weiß.

Manche Nutzerinnen und Nutzer bevorzugen das dunkle Design aufgrund von subjektivem Geschmack. Doch der Dark Mode soll auch Vorteile für unsere Gesundheit bieten.

Zum Beispiel Augenfreundlichkeit. Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Studien, die darauf hinweisen, dass der Dark Mode schonender für die Augen ist. Was die Forschung aber weiß: Helle Bildschirme strahlen viel blaues Licht aus, was den Schlaf stören kann. Dunkle Designs zur Abendstunde könnten daher unserer inneren Uhr zugutekommen.

Hinweis

Welche gesundheitlichen Auswirkungen Ihre Bildschirmzeit hat und worauf Sie achten sollten, erklärt der Neurologe und Schlafmediziner Stefan Seidel im Interview.

Zudem versprechen sich Nutzerinnen und Nutzer von einem dunklen Bildschirm eine Schonung des Akkus und dadurch mehr Energieeffizienz. Dabei gibt es aber einiges zu beachten.

Erfahren Sie in diesem Text, wann der Dark Mode sich für Ihre Stromrechnung auszahlt, wie Sie ihn einstellen, und ob mehr dunkle Webseiten global für mehr Nachhaltigkeit sorgen können.

So stellen Sie den Dark Mode an Ihrem Gerät ein:

Mac

So geht es bei Ihrem MacBook:

  1. Wählen Sie das Menü (Apfel-Symbol).
  2. Klicken Sie auf „Systemeinstellungen“.
  3. Dann klicken Sie auf „Erscheinungsbild“ in der linken Seitenleiste.
  4. Wählen Sie „Dunkel“.
  5. Wenn Sie sich für „Automatisch“ entscheiden, schaltet das Erscheinungsbild von hell auf dunkel, basierend auf dem von Ihnen eingestellten Zeitplan.

Windows

Für Windows 11 führen Sie folgende Schritte durch:

  1. Wählen Sie Start (Das Fenster-Logo) aus.
  2. Klicken Sie auf „Einstellungen“.
  3. Wählen Sie „Personalisierung“ aus.
  4. Klicken Sie auf „Farben“.
  5. Wählen Sie in der Liste für „Modus auswählen“ die Option „Dunkel“ aus.

Android

Der Dark Mode ist auf allen Android-Smartphones ab Android 9 verfügbar:

  1. Rufen Sie die Einstellungen auf.
  2. Drücken Sie auf „Display“.
  3. Aktivieren Sie den Dark Mode („Dunkelmodus“).

iPhone

Seit iOS 13 aktivieren Sie den Dark Mode auf Ihrem iPhone so:

  1. Gehen Sie zu den Einstellungen.
  2. Wählen Sie „Anzeige und Helligkeit“ aus.
  3. Hier können Sie den Modus „Hell“ oder „Dunkel“ festlegen.
  4. Sie können auch einstellen, dass der Dark Mode automatisch aktiviert wird, etwa in den Abendstunden.

Zusätzlich können Sie einzelne Webseiten im dunklen Design abrufen – sofern die Betreiber diese Option anbieten. Bei Google ist das zum Beispiel möglich. Gehen Sie dafür auf die Google-Startseite. Am rechten unteren Bildrand klicken Sie auf „Einstellungen“ und aktivieren den Dark Mode.

Auch immer mehr Online-Medien bieten eine Umschalt-Option für die dunkle Darstellung an.

Energieeffizient mit Bildschirmen im Dark Mode?

Der Dark Mode bei Smartphones und PCs kann sich im Hinblick auf den Akkuverbrauch lohnen. Wie viel Strom das dunkle Design einsparen kann, hängt jedoch von zwei Faktoren ab:

1. Art des Displays

Bei OLED-Displays (organische Leuchtdioden) leuchten die Pixel einzeln. Das heißt, bei dunklen Bildern bleiben die Pixel, die Schwarz darstellen sollen, einfach ausgeschaltet. Der Dark Mode kann also auf Dauer Strom sparen.

Bei LCD-Displays (Flüssigkristallanzeigen) hingegen erhellt ein Hintergrundlicht konstant den Bildschirm, auch im dunklen Mode. Die Energieeinsparung im Dark Mode bleibt daher aus.

OLED-Bildschirme sind in den meisten modernen Smartphones integriert, die nach 2017 erschienen. Darunter Apple (iPhone 12 und neuere Modelle), Google (Pixel 6 und neuer), Samsung (Galaxy-S-Serie). Günstigere bzw. ältere Modelle verwenden häufig LCD-Bildschirme, da diese zu geringeren Kosten produziert werden.

PC-Bildschirme und Laptops verfügen seltener über OLED-Displays, da diese für die entsprechend größeren Monitore teurer sind und wirtschaftlich nicht rentabel. Sie finden sich jedoch in einigen Premium-Geräten.

Hinweis

Beim Energiesparen helfen zum Beispiel Heim-Automationen. Was Sie beim Gebrauch beachten müssen, lesen Sie im Beitrag „Smart Homes: Wie sicher sind sie und wie lassen sie sich schützen?“.

2. Bildschirmhelligkeit

Ein Forschungsteam der Purdue University in Indiana, USA, hat 2021 untersucht, wie der Dark Mode die Akkulaufzeit von Smartphones mit OLED-Display beeinflusst. Getestet wurde dies anhand von sechs beliebten Apps (darunter YouTube und Google Maps). Die Studie ergab: Bei einer Bildschirmhelligkeit von 100 Prozent spart der Dark Mode im Durchschnitt 39 bis 47 Prozent Akku – eine enorme Energieeffizienz.

Allerdings nutzen die meisten Userinnen und User eine automatische Bildschirmhelligkeit von 30 oder 40 Prozent. In diesem Fall ist der Energieverbrauch im Dark Mode nur um drei bis neun Prozent geringer. Das macht im Alltagsgebrauch kaum einen Unterschied.

Globale CO2-Reduzierung durch Dark Mode?

Laut einer Studie der Lancaster University in Großbritannien werden circa 1,8 bis 2,8 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen durch den Betrieb von Internet und Computern verursacht. Die Internetnutzung hat damit einen höheren Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß als der gesamte Flugverkehr. Aufgrund der schnell voranschreitenden Digitalisierung wird dieser Anteil weiter anwachsen.

Website-Betreiber könnten durch die konsequente Nutzung des Dark Mode dazu beitragen, den globalen Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren.

Auch wenn die Stromersparnis im Dark Mode für die einzelnen Nutzerinnen und Nutzer kaum von Relevanz ist, so kann sie hochgerechnet auf die globale Nutzung zu erheblichen Energieeinsparungen führen: Bei konsequenter Nutzung des Dark Mode auf weltweit etwa einer Milliarde OLED-Smartphones könnten jährlich bis zu 550.000 Tonnen CO₂ eingespart werden.

Hinweis

Die Umwelt schonen können Sie auch, indem Sie statt Neuware „renovierte“ Gebrauchtgeräte kaufen. Was Sie dabei beachten sollten, erklärt der Beitrag „Digital Detox für die Umwelt: Refurbished-Geräte statt Neuware“.

Zudem haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Purdue University laut eigenen Angaben in ihrer Studie Instrumente entwickelt, die es erlauben, den Energieverbrauch durch Pixel akkurater zu messen. Das Forschungsteam hofft, Entwicklerinnen und Entwickler könnten damit in Zukunft Apps auf den Markt bringen, die im Dark Mode einen spürbareren Unterschied für den Energieverbrauch machen. Das wäre nicht nur für die eigene Geldtasche von Vorteil, sondern auch für den CO2-Fußabdruck.

Letzte Aktualisierung: 22. Jänner 2025

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria