Bezahlen im Netz
Zur Bezahlung bieten Online-Shops verschiedene Verfahren an, die sich durch unterschiedlichen Aufwand, Umfang der anzugebenden Daten und unterschiedliche Sicherheit auszeichnen.
Kreditkarte
Die Kreditkarte ist das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel im Internet. 80 Prozent der österreichischen Webshops bieten dieses Zahlungsverfahren an. Verbraucherinnen und Verbraucher, deren Kreditkarte missbräuchlich verwendet wurde, können bei ihrem Kreditkartenunternehmen das Rückgängigmachen von Buchungen verlangen. Das ist eine Schutzbestimmung für Verbraucherinnen und Verbraucher, die vertraglich nicht ausgeschlossen werden kann.
Somit ist das Risiko, das bei den Karteninhaberinnen und -inhabern verbleibt, eher gering. Diese Schutzbestimmung für Konsumentinnen und Konsumenten gilt jedoch nicht im Fall eines völlig sorglosen Umgangs mit der Kreditkarte – zum Beispiel wenn Kreditkartendaten über einen unsicheren Übertragungsweg weitergegeben werden.
Die Kreditkartenunternehmen bieten zudem auch Prepaid-Kreditkarten an. Diese Kreditkarte kann immer wieder mit einem individuell festgelegten Betrag aufgeladen und auch nur mit diesem belastet werden. Es kann also maximal der vorher einbezahlte Betrag behoben werden, somit ist auch die Möglichkeit für Missbrauch begrenzt.
Immer mehr Online-Unternehmen bieten außerdem die Möglichkeit eines gesicherten Kreditkarten-Zahlungsverfahrens an. Die derzeit wohl bekanntesten Verfahren sind „MasterCard Secure Code“ und „Verified by VISA“. Dabei handelt es sich um Authentifizierungsverfahren, bei denen alle Teilnehmenden durch die zusätzliche Eingabe eines persönlichen Passwortes verifiziert werden, sodass anschließend die Kreditkartendaten über eine verschlüsselte Verbindung übermittelt werden können. Damit soll verhindert werden, dass die Kreditkarte missbräuchlich von unautorisierten Personen verwendet wird.
Nachnahme/Lastschrift
Sofern die Onlineshops diese Option anbieten, kann auch per Nachnahme oder Lastschriftverfahren bezahlt werden. Die Bezahlung per Nachnahme hat den Vorteil, dass die bestellte Ware erst bezahlt wird, wenn sie geliefert worden ist. Diese Zahlungsmethode ist jedoch meist mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Überweisung
Eine weitere in Österreich mögliche Zahlungsmethode ist die EPS-Online-Überweisung, ein Online-Zahlungssystem österreichischer Banken. Mit diesem System werden via Internet Online-Zahlungen direkt vom Konto durchgeführt. Über eine Schnittstelle erhält das Online-Unternehmen von der Bank sofort eine Zahlungsbestätigung.
Um diese Form der Online-Überweisung nutzen zu können, müssen Nutzerinnen und Nutzer die Konten bei ihrer Bank für Online-Banking freischalten lassen. Mit den geheimen Zugangsdaten, die im Anschluss übermittelt werden, können Online-Zahlungen und Überweisungen vorgenommen werden. Jede Transaktion wird dabei zusätzlich durch die Eingabe eines TAN-Codes bestätigt. Der TAN-Code wird bei jeder Online-Überweisung automatisch an die Rufnummer geschickt, die die Nutzerinnen und Nutzer zuvor als ihre Rufnummer angegeben haben. Mit dem Code wird die Transaktion verifiziert.
Prepaid-Karten
Ein weitverbreitetes Zahlungsmittel sind Prepaid-Karten (z. B. paysafecard), die von vielen Onlineshops akzeptiert und besonders für Zahlungen im Gaming-, Filme- oder Musikbereich eingesetzt werden. Eine Prepaid-Karte ist eine anonyme Zahlungsmethode, die die (finanzielle) Privatsphäre wahrt. Weder ist eine Registrierung mit persönlichen Daten notwendig noch die Angabe von Kreditkarten- oder Kontodaten.
Mobile Zahlungsmittel
Weitere Möglichkeiten, online zu bezahlen, sind die Handybezahlung (z. B. Paybox) und das Bezahlen per Handyrechnung (z. B. Mehrwertdienste, manche App-Stores). Bei der Bezahlung mittels Handyrechnung werden die Kosten über die monatliche Abrechnung eingehoben. Ein weiteres Beispiel für die Bezahlung per Handyrechnung sind Mehrwertdienste, wie zum Beispiel bei Klingeltönen für Handys. Jedoch sollten Nutzerinnen und Nutzer vorsichtig sein, denn nicht immer handelt es sich um einen einmaligen Kauf, sondern oft um kostenintensive Abos.
Vorauskassa
Bei der Vorauskassa müssen Käuferinnen und Käufer den Kaufpreis im Voraus erstatten. Hierbei tragen sie das Risiko, die Ware – egal aus welchen Gründen – nicht zu erhalten, beispielsweise wenn es sich um eine Betrugsmasche handelt. Vom Standpunkt des Verbraucherschutzes ist die Vorauskassa keine sichere Bezahlmethode.
PayPal
PayPal ist ein Online-Bezahlsystem für kleinere oder mittlere Geldbeträge. Hierbei haben Nutzerinnen und Nutzer ein virtuelles Konto, das sie mit Geld von ihrem regulären Bankkonto aufladen. Anschließend können Zahlungen getätigt werden. Der Vorteil dieser Zahlungsart ist, dass die Überweisungen vom PayPal-Konto sofort gutgeschrieben werden, sodass eine lange Überweisungsdauer ausgeschlossen ist. Obwohl der Dienst an sich kostenlos ist, fallen Transaktionskosten an.
Internetwährungen
Internet- oder auch Kryptowährungen sind digitale und länderübergreifende Zahlungsmittel. Sie funktionieren oft nach einem ähnlichen Prinzip, die meisten dieser Währungen finden aber kaum breite Verwendung. Die wohl bekannteste und am weitesten verbreitete Kryptowährung ist Bitcoin. Da die Popularität des virtuellen Geldes steigt, bieten immer mehr Onlinehändler die Möglichkeit, mit Bitcoin zu zahlen; sie sind aber derzeit noch in der Minderheit. Um mit Bitcoin zu zahlen, legen Nutzerinnen und Nutzer ein Wallet (eine elektronische Geldbörse) an. Dieses Wallet übernimmt die Funktion eines Kontos, das beispielsweise auch per App über das Smartphone verwaltet werden kann.
Weitere Informationen
- Ratgeber „Internet sicher nutzen“ der ISPA
Für den Inhalt verantwortlich: ISPA - Internet Service Providers Austria