Cybercrime Kriminalitätsentwicklung 2011 bis 2023
Auch heuer wieder und demzufolge das neunte Jahr in Folge ist österreichweit ein Anstieg der Anzeigen wegen Cybercrime zu verzeichnen. 2023 wuchs die Anzahl um 9,42 Prozent gegenüber dem Vorjahr, auf nunmehr 65.864 Anzeigen (2022: 60.195 Anzeigen) – dem bisherigen Höchstwert. Rund 31,6 Prozent der Straftaten wurde aufgeklärt.
Generell lassen sich zwei Arten von Kriminalitätsformen im Bereich des Internets unterscheiden: Cybercrime im engeren Sinn, also kriminelle Handlungen, bei denen direkte Angriffe auf Daten oder Computersysteme unter Verwendung der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) begangen werden. Solche Straftaten sind gegen die Netzwerke selbst oder aber gegen Geräte, Dienste oder Daten in diesen Netzwerken gerichtet. Die zweite Art sind Cybercrime-Straftaten im weiteren Sinn. Das sind konventionelle Straftatbestände, bei denen die IKT als Tatmittel sowohl zur Planung, Vorbereitung oder für die Durchführung der Straftat eingesetzt wird. Hierzu zählt auch der Internetbetrug. Dabei handelt es sich um die bedeutendste Gruppe dieser Kategorie. Dabei kommen digitale Tools für die Begehung von Betrugsdelikten wie etwa Bestell- oder Anlagebetrug zum Einsatz. Hier setzt das Bundeskriminalamt (.BK) laut Eigenangaben einen Schwerpunkt und der Fokus liegt bei betrügerischen Bestellungen über das Internet etwa via Österreichischer Online-Händler.
Die Zahl der Anzeigen wegen Internetbetrugs ist um 23,31 Prozent von 27.629 (2022) auf 34.069 (2023) Anzeigen gestiegen. Dabei handelt es sich in den Vergleichsjahren bis inklusive 2011 jeweils um absolute Höchstwerte sowie seit dem Rückgang im Jahr 2014 (6.635) um einen fortlaufenden Anstieg. Diese Zahlen veranschaulichen eine starke Zunahme der Delikte im Cybercrime-Bereich. Dieser Trend wurde unter anderem durch die Covid-19-Pandemie beeinflusst, aufgrund derer sich viele Lebensaspekte in die digitale Welt verlagerten und in weiterer Folge auch Kriminelle dorthin folgten. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich die Anzahl der aufgeklärten Straftaten aus dem Cybercrime-Bereich von 20.378 (2022) auf 20.818 (2023). Das ist ein Wachstum in der Höhe von 2,16 Prozent. Die Aufklärungsquote für das Jahr 2023 liegt demzufolge bei 31,6 Prozent und damit um 2,3 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr (2022). Generell ist beim Thema Cybercrime jedoch von einer hohen Dunkelziffer auszugehen. Demzufolge werden viele Fälle gar nicht erst zur Anzeige gebracht.
- Datenquelle:
Bundeskriminalamt (BK)
Cybercrime Report 2023
Cybercrime Report 2022
Cybercrime Report 2021
Cybercrime Report 2020
Cybercrime Report 2019
Cybercrime Report 2018
Cybercrime Report 2017
Cybercrime Report 2016
Cybercrime Report 2015
Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria