Wo und wie Sie sicher Lebensmittel online einkaufen können

Von Antipasti bis Zitronen: Wer seinen Lebensmitteleinkauf im Internet erledigen möchte, hat dazu viele Möglichkeiten. Welche Sicherheitstipps Sie dabei beachten sollten.

Lieferant auf einem Moped liefert Lebensmittel-Online-Einkauf vor die Tür
Lebensmittel online kaufen. Foto: Adobe Stock

Der Onlinehandel ist in Bewegung: 12,5 Prozent der gesamten Einzelhandelsausgaben entfallen hierzulande bereits auf den Onlinehandel, so die E-Commerce-Studie 2023 des Handelsverbands. Bei Lebensmitteln hat sich der Trend zum Onlineshopping bislang jedoch noch nicht durchgesetzt. Die Gründe dafür sind vielseitig: Zum einen bringt E-Commerce im Lebensmittelbereich für die Händler einige logistische Herausforderungen mit sich, damit auch verderbliche Ware frisch bei den Kundinnen und Kunden ankommt. Auch die hohen Erwartungen der Kunden hinsichtlich der Lieferzeiten und die Konkurrenz durch nahegelegene Supermärkte machen es den Lebensmittelhändlern nicht leicht.

Die Marktführer im stationären Lebensmittelhandel, Spar und Rewe, haben sich in den letzten Jahren im Onlinehandel versucht. Beide haben ihr Angebot nun aber deutlich reduziert – die geringe Nachfrage in ländlichen Regionen steht einem hohen logistischen Aufwand gegenüber und macht den Lieferservice für die Unternehmen nicht rentabel. Wer also nicht im städtischen Umfeld lebt, kann sich derzeit nur haltbare Waren bis vor die Haustür liefern lassen. Hier eine Übersicht über das aktuelle Angebot.

Lebensmittel-Online-Supermärkte im Überblick:

  • Billa: 2021 belieferte Billa noch alle Bundesländer flächendeckend, mit Dezember 2024 wurde das Liefergebiet auf die meisten Landeshauptstädte und ihr jeweiliges Umland eingeschränkt. Der Fokus liegt nun auf der Zusammenarbeit mit dem Lieferservice Foodora und Selbstabholung nach dem „Click-and-Collect”-Prinzip: Kundinnen und Kunden stellen online ihren Einkauf zusammen und holen diesen später im nächstgelegenen Supermarkt ab. Die Lieferung ist ab 89 Euro kostenlos.
  • Interspar: Die Spar-Tochter Interspar bietet Lebensmittel-Lieferungen von Montag bis Samstag – allerdings nur in Wien und Umgebung, in ausgewählten Gebieten in Niederösterreich sowie in Salzburg und dem Burgenland. Die Zustellkosten betragen 6,90 Euro bei einem Mindestbestellwert von 39 Euro. Ab einem Warenwert von 100 Euro ist die Lieferung kostenlos.
  • Hofer: Hofer bietet seit vielen Jahren ausgewählte Aktionsartikel auf Bestellung – jedoch nur große und sperrige Produkte. Die Lebensmittelzustellung testet Hofer derzeit in Wien und Umgebung in Kooperation mit dem Lieferservice ROKSH.at. Der Mindestbestellwert liegt bei 99 Euro.
  • Gurkerl.at: Wer auf Regionalität und Nachhaltigkeit Wert legt, ist auf gurkerl.at richtig. In der Kategorie „Rette Lebensmittel“ stehen zudem Produkte mit nahem Verfallsdatum zur Auswahl. Ab einem Warenkorb von 99 Euro ist die Lieferung kostenlos, der Mindestbestellwert beträgt 39 Euro. Das Unternehmen beliefert Kundinnen und Kunden im Raum Wien und Umgebung. Als Lieferfenster können Zeitpunkte gewählt werden, die weiter als drei Stunden in der Zukunft liegen.
  • Alfies.at: Für den schnellen Hunger ist alfies.at die richtige Adresse: Der Onlineshop bietet ebenfalls das volle Supermarktsortiment an, liefert aber deutlich schneller als die Mitbewerber. Innerhalb von 60 Minuten erhalten Kundinnen und Kunden aus Wien sowie Graz und Umgebung ihre Waren. Die Lieferung ist ab mindestens 39 Euro Bestellwert kostenlos.

Lebensmittel online einkaufen: Spezialhändler für haltbare Ware

Für unverderbliche Genussmittel wie Konserven und Spirituosen gibt es im Web zahlreiche Anbieter, die sich nicht alle primär auf Lebensmittel ausgerichtet haben – etwa Shöpping, der Online-Marktplatz der Österreichischen Post AG. Außerdem bieten Bäckereien, Spezialitätenhändler und Landwirte ihr Sortiment auch im Internet an und bieten etwa Gemüsekisten oder Gebäcklieferungen auf Vorbestellung. Einen Onlineshop für überschüssige Ware sowie Lebensmittel aus Überproduktion oder kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums bietet das schwedische Unternehmen Motatos. Der Versand ist ab einem Warenwert von 29 Euro in ganz Österreich möglich, ab 45 Euro auch ohne Versandkosten. Motatos will sich in Österreich als Alternative zu etablierten Playern wie Too Good To Go positionieren, dass sich seit vielen Jahren gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt.

IT-Sicherheitstipps für ein risikofreies Online-Shopping

Wie beim Onlineshoppen generell, gibt es auch beim elektronischen Lebensmitteleinkauf einige Risiken. Dazu zählen etwa Identitätsdiebstahl, Datenschutzverletzungen, gefälschte Bewertungen und Phishing-Versuche. Außerdem steigt die Zahl der Fake-Onlineshops, die sich seriös präsentieren oder sogar das Design und den optischen Auftritt von renommierten Firmen kopieren, um Kundinnen und Kundinnen zu betrügen.

So sorgen Sie für einen sicheren Online-Einkauf:

  • Prüfen Sie das SSL-Zertifikat: SSL steht für „Secure Sockets Layer“. Dieses Zertifikat weist darauf hin, dass Daten sicher übermittelt werden.
  • Prüfen Sie den Anbieter via Suchmaschine: Unseriöse Verkäufer geben entweder gar keine oder gefälschte Telefonnummern und Adressen an. Eine kurze Überprüfung des Anbieters via Google-Suche hilft weiter.
  • Prüfen Sie das Angebot auf Plausibilität: Wenn auf einer Website Designerkleidung, Schmuck oder Elektronik zu unseriös niedrigen Preisen angeboten werden, könnte es sich um Fälschungen oder Nachahmungen handeln.
  • Prüfen Sie die Website des Anbieters: Eine schlecht gemachte Webseite mit Rechtschreib- oder Grammatikfehlern könnte darauf hindeuten, dass der Verkäufer unseriös oder gar betrügerisch ist. Aber Achtung: Fake Shops können optisch einen seriösen Eindruck erwecken.
  • Prüfen Sie, ob Kreditkarten akzeptiert werden: Websites, die keine Kreditkartenzahlungen akzeptieren, sind verdächtig: Fake-Websites haben es schwer, an eine Zertifizierung von einem Kreditkartenunternehmen zu kommen.
  • Nutzen Sie Bewertungsportale: Vertrauenswürdige Bewertungsportale können ein Gefühl dafür vermitteln, wie seriös ein Händler ist und welche Erfahrungen andere Kunden gemacht haben.
  • Prüfen Sie die Datenschutzerklärung: Seriöse Online-Händler geben eine eindeutige Datenschutzerklärung ab und legen dar, wie sie mit den Daten ihrer Kundinnen und Kunden umgehen.
  • Prüfen Sie, ob der Anbieter seine Unternehmensdaten offenlegt: Lebensmittelhändler können ihre Seriosität beweisen, indem sie neben ihren Kontaktdaten auch ihre Registrierungsnummer als Händler und die zuständige Kontrollbehörde nennen.
Hinweis

In unserem Beitrag Sicheres Online-Shopping mit dem Fake-Shop Detector erfahren Sie, wie Sie sich vor gefälschten Webshops schützen können.

Letzte Aktualisierung: 9. Dezember 2024

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria