So schützen Sie sich vor Kleinanzeigen-Betrug
Kleinanzeigen-Plattformen erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch Vorsicht: Sowohl hinter angeblichen Interessent/innen als auch Verkäufer/innen verstecken sich oft Kriminelle, die es nur auf das Geld oder die Ware ihrer Opfer abgesehen haben.
Symbolbild Kleinanzeigen-Betrug
Kleinanzeigen-Plattformen erfreuen sich großer Beliebtheit. Sie bieten eine hervorragende Möglichkeit, alte Gegenstände zu verkaufen, die nicht mehr gebraucht werden, oder wahre Schnäppchen aus zweiter Hand zu ergattern. Doch Vorsicht: Sowohl hinter angeblichen Interessent/innen als auch Verkäufer/innen verstecken sich oft Kriminelle, die es nur auf das Geld oder die Ware ihrer Opfer abgesehen haben.
Egal wonach Sie suchen – ob Smartphones, PCs und Laptops, Taschen, Kleidung und Schmuck oder Sportausrüstung, Autos und passendes Zubehör – auf Kleinanzeigen-Plattformen werden Sie mit Sicherheit fündig. Umgekehrt bieten die Portale Ihnen eine hervorragende Möglichkeit, Ihre nicht mehr benötigten Gegenstände an den Mann oder die Frau zu bringen. Sowohl beim Ver- als auch beim Einkauf über Kleinanzeigen, ist aber Vorsicht geboten. Seien Sie besonders achtsam bei Überweisungen und Sendungen ins Ausland, Interessent/innen, die Ihnen mehr bezahlen als vereinbart, komplizierten Zahlungs- und Versandvorgängen oder Personen, welche die Kommunikationnicht über die Anzeigen-Plattformen abwickeln wollen.
Fallen beim Einkauf über Kleinanzeigen-Plattformen
Betrügerische Angebote auf Kleinanzeigen-Plattformen haben meist eines gemein: Die Inhalte sind frei erfunden oder wurden von echten Anzeigen kopiert. Die Kriminellen sind also nicht im Besitz der Waren und es geht einzig und allein darum, Ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. So wird Ihnen häufig vorgespielt, dass sich die Ware im Ausland befindet und Sie daher Vorkasse leisten sollen. Dafür müssen Sie oft Zahlungsdienste wie Western Union, MoneyGram oder auch Postanweisung nutzen.
Oft spielt man Ihnen auch vor, dass ein neutrales Treuhandunternehmen sowohl Zahlung als auch Versand aus dem Ausland regeln soll. Man verspricht, die Ware an das Speditionsunternehmen zu übergeben, sobald dieses Ihren Zahlungseingang bestätigt. In Wahrheit existiert das Treuhandunternehmen aber gar nicht und das Geld fließt direkt in die Hände der Kriminellen.
Fallen beim Verkauf über Kleinanzeigen-Plattformen
Auch beim Verkauf über Kleinanzeigen-Plattformen sind Sie nicht vor Betrüger/innen gefeit. Hier werden beispielsweise gefälschte Zahlungsbestätigungen genützt, um Sie hinters Licht zu führen. Um das Geld tatsächlich auf Ihrem Konto freizuschalten, müssen Sie eine Versandbestätigung oder eine Tracking-Nummer an die vermeintliche Bank mailen. Kurz darauf stellen Sie fest, dass das Geld nie auf Ihrem Konto einlangt obwohl Sie die Ware bereits verschickt haben.
In manchen Fällen erhalten Sie gefälschte Zahlungsbestätigungen über stark überhöhte Beträge. Erklärt wird Ihnen dies damit, dass auch die Kosten für den Versand per Spedition und Bankgebühren ins Ausland enthalten sind oder es sich um einen angeblichen Minimalbetrag handelt. Damit das Geld auf Ihrem Konto eingeht und die Abholung eingeleitet wird, sollen Sie den Differenzbetrag auf ein Konto im Ausland überweisen. Kommen Sie den Aufforderungen nach, verlieren Sie das überwiesene Geld, denn das vermeintliche Transportunternehmen existiert nicht und die Zahlungsbestätigungen waren frei erfunden.
Ähnlich verhält es sich auch bei Zahlungen mit nicht gedeckten Schecks. Das Geld wird Ihnen kurzfristig am Konto gutgeschrieben woraufhin Sie die Ware an die Adresse der Käufer/in verschicken. Vorsicht! Die Deckungsüberprüfung bei Schecks nimmt einige Tage in Anspruch, wodurch der Betrag wieder von Ihrem Konto abgebucht wird, sobald sich der Scheck als gefälscht oder nicht gedeckt herausstellt. Verschicken Sie die Ware daher erst, wenn das Geld mit Sicherheit auf Ihrem Konto verbleibt.
Weitere Tipps
Beachten Sie außerdem folgende Tipps, um nicht Opfer eines Kleinanzeigen-Betrugs zu werden:
- Bei Verkäufen und Überweisungen ins Ausland ist besondere Vorsicht geboten.
- Kontrollieren Sie, ob Beträge Ihnen tatsächlich gutgeschrieben wurden und fragen Sie im Zweifelsfall bei Ihrer Bank oder Ihrem Zahlungsdienstleister nach.
- Seien Sie skeptisch bei überhöhten Zahlungen.
- Nutzen Sie möglichst die Kommunikationsmöglichkeiten der jeweiligen Kleinanzeigen-Plattform. Besteht Ihr Gegenüber auf externem Mail- oder Whatsapp-Kontakt, kann dies ein Hinweis auf Betrug sein.
- Wickeln Sie den Kauf bzw. Verkauf idealerweise persönlich ab und bezahlen Sie direkt bei der Übergabe der Ware und umgekehrt. Dies stellt die sicherste Variante dar.
- Achtung auch bei verdächtig günstigen Angeboten.
- Stimmen die Angaben oder die Sprache beim ursprünglichen Angebot nicht mit der späteren Kommunikation überein, nehmen Sie lieber Abstand. Gleiches gilt auch für Vorwahlen bei Handy-Nummern.
- Tauschen Sie keine Ausweiskopien beim Kleinanzeigenverkauf aus. Derartige Kopien werden von Kriminellen häufig für weitere Verbrechen unter dem Deckmantel Ihrer Identität missbraucht.
Beratung & Hilfe:
Für konkrete Beratungsanfragen wenden Sie sich bitte an die entsprechenden Stellen, die wir auf der Seite "Beratung & Hilfe" für Sie aufgelistet haben: www.watchlist-internet.at/beratung-hilfe
Weiterführende Links:
- Watchlist Internet: Kleinanzeigen-Betrug boomt
- Watchlist Internet: Augen auf beim Online-Gebrauchtwagenkauf
- Internet Ombudsmann: Online-Shopping zwischen Privatpersonen
Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)