25. September 2023 Fernunis und Online-Kurse: Wie man seriöse Angebote erkennt

Dank der großen Auswahl an Fernstudien und Webinaren ist Weiterbildung heute bequem von zu Hause aus möglich. Umso wichtiger ist es, sich für seriöse und passende Anbieter zu entscheiden.

Wer über einen Studienabschluss verfügt, ist im Berufsleben zweifellos im Vorteil. Das wissen auch Menschen, die bereits einen Vollzeitjob haben, alleinerziehend sind oder aus anderen Gründen nicht an Lehrveranstaltungen einer Präsenzuniversität teilnehmen können.

Das Angebot an Fernstudiengängen und Webinaren ist mittlerweile unüberschaubar groß. Daher fällt die Wahl der richtigen Fernuni oder des passenden Online-Kurses gar nicht so leicht. Die wichtigsten Fragen, die Sie sich dabei stellen sollten, lauten: Ist der Anbieter seriös? Was kann ich in den angebotenen Kursen konkret lernen? Und wie anerkannt ist das Diplom oder Zertifikat bei künftigen Arbeitgebern?

Doch auch persönliche Umstände spielen eine wichtige Rolle: Wie gut ist meine Zeiteinteilung? Wie wichtig ist mir der analoge Kontakt mit Lehrenden und Lernenden? Dieser Beitrag bietet einen Leitfaden für die Suche nach dem richtigen Online-Weiterbildungsangebot, damit Sie sich im Dschungel der Fernstudien und Webinare zurechtfinden.

Online-Kurse und Weiterbildung: Wie erkenne ich seriöse Angebote?

Seit es im Internet Weiterbildungskurse gibt, steht die Frage nach ihrem Wert auf dem Arbeitsmarkt im Raum. Grundsätzlich spricht nichts gegen ein online erlangtes Diplom oder Bildungszertifikat, allerdings eignet sich nicht jedes Fach für ein Fernstudium. So gibt es beispielsweise keine Angebote für angehende Medizinerinnen und Mediziner. Für jene Inhalte, die man sich auch in einem Fernstudiengang beziehungsweise Webinar aneignen kann, gilt hingegen: Damit Ihr Diplom von potenziellen Arbeitgebern anerkannt wird, sollte die Organisation, die Online-Weiterbildungskurse anbietet, einen seriösen Ruf genießen. So erkennen Sie vertrauenswürdige Angebote:

• Fernuniversitäten:
  Unseriöse Anbieter finden sich in diesem Bereich relativ selten, denn die Bildungsministerien der EU-Mitgliedstaaten überwachen den Markt und würden betrügerische Organisationen sofort zur Rechenschaft ziehen. Außerdem gibt es mehrere Qualitätssiegel, welche die Vertrauenswürdigkeit einer Fernuni belegen. Als Studierende sollten Sie stets auf die staatliche Anerkennung einer Hochschule achten und sich zudem über die Akkreditierung der einzelnen Studiengänge informieren. Da das Studium ohnehin online erfolgt, kommen grundsätzlich auch ausländische Angebote infrage. Es ist jedoch ratsam, sich auf Anbieter aus dem deutschsprachigen Raum zu beschränken.
• Sonstige Kurse und Weiterbildungsangebote:
  Bei Fernunterricht, der mit einem institutsinternen Zertifikat und nicht mit einem akademischen Grad wie Bachelor, Master oder MBA abschließt, lohnt es sich, genauer hinzusehen, denn derartige Studiengänge sind nicht akkreditiert. Allerdings gibt es bestimmte Gütesiegel, welche die hohe Qualität einer solchen Ausbildung bescheinigen, etwa das ZFU-Siegel von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht in Deutschland oder das Siegel des Ö-Cert-Qualitätsrahmens für die Erwachsenenbildung in Österreich. Darüber hinaus können Sie die Bekanntheit und das Ansehen einer Organisation selbst recherchieren. Große Anbieter wie das deutsche IST-Studieninstitut oder die Fernschulen SGD und ILS existieren schon seit vielen Jahren und sind auf dem Markt entsprechend bekannt. Bei kleineren Anbietern sollten Sie auch die Erfahrungsberichte anderer Nutzerinnen und Nutzer im Internet zurate ziehen.

Wann ist ein Fernstudium oder ein Online-Kurs sinnvoll?

Ob es zweckmäßig ist, sich online statt im Klassenraum weiterzubilden, hängt von mehreren Faktoren ab. Folgende Fragen helfen Ihnen dabei, festzustellen, ob ein Fernstudium beziehungsweise Webinar für Sie geeignet ist.

• Warum studiere ich lieber online?

Die Vorzüge einer Weiterbildung im Internet liegen auf der Hand: Da man die Kurse zeit- und ortsunabhängig besuchen kann, lassen sie sich maximal flexibel in den Alltag integrieren. Das ist praktisch, insbesondere für jene, die bereits einen Job haben, Care-Arbeit leisten oder aufgrund einer Krankheit oder der großen Entfernung zum Studienort nicht die Möglichkeit haben, dem Unterricht physisch beizuwohnen. Doch das Fernstudium kann auch mit Nachteilen verbunden sein: Für viele ist der direkte Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sowie Lehrpersonen unverzichtbar, sie vermissen in Distanz-Formaten das Miteinander und folglich die Motivation. Die Entscheidung für oder gegen eine Online-Weiterbildung hängt also nicht nur von praktischen Erwägungen, sondern auch von persönlichen Vorlieben ab.

• Wie viel Zeit sollte ich einplanen?

Insbesondere wenn Sie sich für ein zeitintensives Fernstudium interessieren, ist eine realistische Beantwortung dieser Frage für den Studienerfolg entscheidend. Mehrere Untersuchungen haben gezeigt, dass je nach Studiengang und Anbieter zwischen 30 und 70 Prozent aller Studierenden ihr Fernstudium abbrechen. Damit ist die Abbruchquote so hoch wie in keinem anderen Studienmodell. Die Gründe dafür sind häufig schlechtes Zeitmanagement, mangelnde Selbstorganisation sowie eine Fehleinschätzung des Arbeitspensums. Der Abschluss an einer Fernuni ist prinzipiell genauso anerkannt wie ein herkömmlicher Hochschulabschluss; das bedeutet aber auch, dass der Aufwand ebenso groß ist.

• Was verspreche ich mir von der Weiterbildung?

Gerade weil das Angebot an Webinaren und Online-Studiengängen so groß ist, lohnt es sich, herauszufinden, welcher Kurs der richtige ist und zu den eigenen Karrierezielen passt. Sprechen Sie darüber auch mit Ihren Arbeitskolleginnen und -kollegen sowie mit Ihren Vorgesetzten und lesen Sie die Erfahrungsberichte anderer Studierender.