Vor- und Nachteile virtueller Debitkarten
Die virtuelle Debitkarte wird beim Onlineshopping gerne als sicherere Alternative zur Kreditkarte genutzt. Erfahren Sie mehr im Beitrag.
Eine virtuelle Debitkarte bietet bei der Verwendung für Käufe im Internet die gleichen Vorteile wie eine herkömmliche Debitkarte, ohne dass eine physische Karte benötigt wird. Die Autorisierung einer Zahlung erfolgt per Kartennummer, Ablaufdatum und Prüfziffer. Offline, also etwa zum Bezahlen in Supermärkten und anderen Geschäften, können virtuelle Debitkarten zwar nicht ohne Weiteres eingesetzt werden; die meisten Anbieter ermöglichen es aber, die virtuelle Karte in Apple Pay beziehungsweise Google Pay zu hinterlegen. Über diesen Umweg ist es häufig möglich, die virtuelle Debitkarte mittels Smartphone-App auch an Kartenterminals für Zahlungen zu nutzen.
Unterschiedliche Karten-Arten
- Kreditkarte: Bezahlt man mit der Kreditkarte, wird das ausgegebene Geld erst am Ende des Abrechnungszeitraums fällig. Eine Ratenzahlung ist möglich.
- Debitkarte: Sie ist mit einem vorhandenen Guthaben verknüpft. Ein Beispiel dafür ist in Österreich die Bankomatkarte, mit der sich nur so viel Geld abheben oder bezahlen lässt, wie auf dem verknüpften Konto vorhanden ist.
- virtuelle Debitkarte: Eine Sonderform der Debitkarte, die ohne physische Karte vorwiegend für Zahlungen im Internet genutzt wird.
- Prepaid-Karte: Eine Sonderform der Debitkarte. Beim Bezahlen wird nicht das Guthaben auf einem verknüpften Bankkonto verwendet: Benutzerinnen und Benutzer müssen vor der Verwendung aktiv Geld auf die Karte überweisen. Bei Zahlungen kann daher maximal der aufgeladene Betrag ausgegeben werden, wodurch das Risiko einer Überziehung entfällt.
Tipp
Wenn Kartendaten am Handy aufbewahrt werden oder mit Apps wie Apple Pay beziehungsweise Google Pay verknüpft sind, sollte besonderes Augenmerk auf den Schutz des Smartphones vor Fremdzugriff gelegt werden. Lesen Sie hierzu: „Mit diesen drei Einstellungen schützen Sie Ihr Smartphone“.
Wie erhält man eine virtuelle Debitkarte?
Eine virtuelle Debitkarte kann bei den meisten Geldinstituten zusätzlich zu bereits vorhandenen Konto- und Kreditkarten beantragt werden. Für das Konzept gibt es unterschiedliche Namen: Neben „virtuelle Debitkarte“ ist auch die Bezeichnung „digitale Debitkarte“ gebräuchlich.
Um sich für einen Anbieter zu entscheiden, ist ein Vergleich aktueller Angebote wichtig. Während einige Banken virtuelle Debitkarten zusätzlich zur herkömmlichen Bankomatkarte unentgeltlich als Service anbieten, werden bei anderen für jede virtuelle Karte separate Gebühren fällig. Teils wird eine Jahresgebühr verlangt, teils fallen Gebühren bei einzelnen Bezahlvorgängen an, eventuell auch beides. Welche Variante besser ist, hängt davon ab, wie oft und wofür die virtuelle Debitkarte eingesetzt wird.
Achtung
Manche Anbieter verhängen nach längerer Inaktivität eine Kartensperre, häufig ist die Aufhebung der Sperre kostenpflichtig. Das Zeitlimit beträgt meist ein Jahr oder mehr, mitunter auch nur sechs Monate.
Wenn Sie eine Bank wählen, bei der Sie bereits ein verifiziertes Girokonto haben, entfällt die Identitätsprüfung, die andernfalls erforderlich ist und über geeignete Verfahren (z.B. Videoidentifikation) auch online erfolgen kann. Weiters benötigen Sie für die Ausstellung der virtuellen Debitkarte eine E-Mail-Adresse und meist auch eine Telefonnummer. Bei manchen Anbietern muss zusätzlich eine spezielle App auf dem Smartphone installiert werden. Eine anonyme Nutzung virtueller Debitkarten ist also nicht möglich.
Vorteile einer virtuellen Debitkarte
- Selbstgewähltes Limit: Den wichtigsten Vorteil teilt die virtuelle Debitkarte mit ihrem physischen Pendant: Im Gegensatz zu einer Kreditkarte kann bei einer Debitkarte immer nur so viel Geld ausgegeben werden, wie auf dem verbundenen Konto verfügbar ist. Damit limitiert man automatisch auch den Verlust, sollten die Kartendaten in falsche Hände geraten.
- Kein physisches Verlust- oder Diebstahlsrisiko: Eine virtuelle Debitkarte kann nicht entwendet werden oder verloren gehen. Allerdings können Cyberkriminelle oder unseriöse Onlineshops virtuelle Debitkarten dennoch missbrauchen, wenn sie über die Kartendaten verfügen.
- Schnell und einfach verfügbar: Anders als bei Kreditkarten wird für die Ausstellung einer Debitkarte meist keine separate Bonitätsprüfung durchgeführt. Bei einer virtuellen Karte entfällt zudem der Postweg.
- Flexible Handhabung: Virtuelle Debitkarten werden auch zunehmend in Unternehmen eingesetzt, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ausgaben tätigen können, ohne auf die Firmenkreditkarte zugreifen zu müssen. Ein vergleichbares Arrangement kann auch innerhalb der Familie von Vorteil sein.
Nachteile einer virtuellen Debitkarte
- Beschränkte Einsatzmöglichkeiten: Bargeldbehebungen an Geldautomaten sind meist nicht vorgesehen. Nur wenn der Anbieter das Bezahlen über Google Pay oder Apple Pay ermöglicht, ist eine Behebung an NFC-Terminals möglich (NFC; Deutsch: Nahfeldkommunikation mittels Funk).
- Debitkarte versus Kreditkarte: Sowohl im Internet (etwa bei Abos) als auch auf Reisen kann es problematisch sein, per Debitkarte zu bezahlen, da eine solche – im Unterschied zur Kreditkarte – für viele Dienstleister keinen hinreichenden Nachweis der Zahlungsfähigkeit darstellt.
Hinweis
Hier finden Sie weitere Informationen zum sicheren Bezahlen im Internet.
Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria