Netflix, Spotify und Co.: So gehen Sie beim Streaming auf Nummer sicher

Streaming ist eine beliebte Technologie, um digitale Inhalte wie Musik, Filme oder Serien online zu konsumieren. Das ist bequem und sicher – wenn man sich an vertrauenswürdige Plattformen hält.

Vierköpfige Familie streamt über Tablet
Streamen im Fokus. Foto: Adobe Stock

Erinnern Sie sich noch an CDs und DVDs, an Musik- und Videokassetten? Oder an die Zeiten, als die Lieblingssendung im Fernsehen oder die Hitparade im Radio nur an bestimmten Tagen zu empfangen waren? Heute erscheint all das fremd, denn Musik und Videos werden zunehmend per Streaming konsumiert – quer durch alle Altersgruppen. Dank Smartphone funktioniert das auch unterwegs.

Streaming wird immer beliebter: Im Jahr 2022 hatten Musik-Streams in Österreich bereits einen Anteil von 79,6 Prozent am heimischen Musikmarkt (CDs: 11,3 Prozent); durchschnittlich 54 Minuten pro Tag widmeten die Österreicherinnen und Österreicher dem Konsum von Online-Videos via YouTube, Amazon Prime Video, Netflix oder Facebook. Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen lag die tägliche Nutzungsdauer sogar bei knapp zwei Stunden. Das berichtet die Plattform Statista.com.

Infografik Streaming Nutzung in Österreich
Streaming in Zahlen. Foto: CAA

Streaming: Anschauen, nicht abspeichern

Der Begriff „Streaming“ bezeichnet die gleichzeitige Übertragung und Wiedergabe von Inhalten aus dem Internet. Anders als bei einem Download, wo Daten heruntergeladen und dauerhaft auf einem lokalen Gerät gespeichert werden, wird beim Streaming lediglich eine flüchtige Kopie im Arbeitsspeicher erstellt. „Livestreams“ laufen zu bestimmten Terminen, während „Video-on-Demand“-Inhalte zeitunabhängig konsumiert werden können.

Um Medieninhalte per Mausklick zu streamen, wird eine stabile Internetverbindung vorausgesetzt. Sie garantiert, dass das Abspielen über Dienste wie Netflix oder Disney+ (Filme und Serien), Spotify und Deezer (Musik) sowie YouTube (Videos) ohne Unterbrechungen und lange Ladezeiten funktioniert.

Die Auswahl an Streaming-Angeboten ist groß – und wächst stetig. Neben den genannten Plattformen stehen für Videos auch Amazon Prime und Sky sowie Amazon Music und Apple Music für Musik zur Verfügung. Dazu kommen Anbieter wie DAZN für Livesportübertragungen, die Plattformen Kika und Toggo mit ihrem Kinderprogramm sowie der Streaming-Service BookBeat für Hörbücher. Auch der deutsche TV-Sender RTL bietet mit dem Entertainmentportal RTL+ einen eigenen Streaming-Dienst an.

Für die meisten Angebote ist eine monatliche Gebühr zu bezahlen. Spotify und YouTube gibt es auch als Gratisversion mit eingeschränkten Funktionen und häufigen Werbeanzeigen.

Über Plattformen wie YouTube zu streamen ist übrigens rechtlich zulässig, sofern die Interessen der Rechteinhaberinnen und Rechteinhaber (Urheberinnen und Urheber, Verwertungsgesellschaften) gewahrt bleiben und es sich um Inhalte aus legalen Quellen handelt.

Kostenloses Streaming: Zu gut, um wahr zu sein

Daneben existieren aber auch illegale Streaming-Portale. Findet sich etwa ein brandneuer Kino-Blockbuster bereits im Netz, heißt es also: Finger weg. Denn wer offensichtlich illegale Inhalte streamt, begeht schon durch das bloße Konsumieren eine Urheberrechtsverletzung und macht sich strafbar. Das hat der Europäische Gerichtshof 2017 in einem Urteil festgestellt.

Nutzerinnen und Nutzer sollten sich daher gut überlegen, wo sie aktuelle Musik oder die neuesten Serien streamen. Unseriöse Plattformen sind außerdem alles andere als sicher. Oft wird man aufgefordert, sich mit Namen und E-Mail-Adresse sowie Kreditkartennummer für ein vermeintlich kostenloses Probeabo anzumelden – doch wenige Tage später erhält man eine hohe Rechnung oder Post von einem angeblichen Inkassobüro, das mit Pfändung droht.

Hinweis

Geben Sie auf Portalen, über deren Seriosität Sie im Zweifel sind, niemals Ihre Konto- oder Kreditkartendaten an. Wie Sie sich am besten verhalten, wenn eine Zahlungsaufforderung in Ihrem Postfach landet, erfahren Sie im Beitrag „Unseriöse Streaming-Plattformen: Wenn Gratis-Abos teuer werden“.

Doch wie erkennt man unseriöse Streaming-Dienste? Wenn eine Plattform damit wirbt, aktuelle Medieninhalte kostenlos anzubieten, ist immer Skepsis geboten: Ein solches Angebot klingt einfach zu gut, um wahr zu sein. Ein weiterer Anhaltspunkt ist, dass illegale Dienste häufig Wörter wie „stream“, „kinox“ oder „play“ im Namen tragen. Mittels Internet-Recherche lässt sich außerdem feststellen, ob negative Erfahrungen anderer Nutzerinnen und Nutzer mit einer bestimmten Plattform dokumentiert sind. Und schließlich lohnt es sich, das „Kleingedruckte“ in den Verträgen zu lesen und zu prüfen, ob kostspielige Zusatzpakete darin versteckt sind. Um ein unseriöses Angebot handelt es sich höchstwahrscheinlich auch dann, wenn Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) beziehungsweise die Belehrung über das Rücktrittsrecht voller Rechtschreibfehler sind oder gänzlich fehlen.

Ganz ausschließen lassen sich Betrugsversuche leider nicht. So sind immer wieder Phishing-Mails mit den Logos beliebter Streaming-Plattformen im Umlauf, mit denen Kriminelle versuchen, an die persönlichen Daten oder das Geld argloser Nutzerinnen und Nutzer zu gelangen. Sichere Alarmsignale sind dabei eine unpersönliche Anrede, Rechtschreib- oder Grammatikfehler sowie Drohungen. Lassen Sie sich keinesfalls einschüchtern und nehmen Sie unverzüglich Kontakt mit Ihrem Streaming-Dienst auf, wenn Sie unsicher sind, ob eine Nachricht authentisch ist.

Tipp

Bei verdächtigen Benachrichtigungen (zum Beispiel via E-Mail) sollten Userinnen und User im Kundenkonto der jeweiligen Anwendung prüfen, ob ihr Postfach eine entsprechende Nachricht des Unternehmens enthält.

Ein weiteres Risiko auf unseriösen Streaming-Plattformen ist, dass über aufpoppende Werbeseiten Schadprogramme auf dem Computer landen oder Inhalte wie Pornografie oder verbotenes Glücksspiel verbreitet werden. Auf kostenlosen Plattformen besteht zudem die Gefahr, dass nicht kindgerechte Szenen (zum Beispiel Gewaltdarstellungen in Filmtrailern) in einem Werbeblock abgespielt werden. Bei legalen Diensten wiederum kann für Kinder und Jugendliche ein eigener Zugang angelegt werden, über den nur altersgerechte Inhalte abgespielt werden.

Hinweis

Wie Streaming-Angebote kindersicher gemacht werden können, erklärt der Beitrag „Spotify, Netflix und Co. – Wie sicher streamt Ihr Kind im Internet?“.

Datenverbrauch beim Streaming

Von aktuellen Serien und Film-Highlights über Hörbücher und Podcasts bis hin zu Musik-Neuheiten – per Streaming lassen sich (fast) alle Medieninhalte auf das eigene Endgerät holen. Gerade wegen dieser enormen Vielfalt sollte man jedoch auch den Datenverbrauch im Blick behalten. Denn unterwegs, wenn das Smartphone nicht mit einem WLAN verbunden ist, erfordert Streaming in guter Qualität viel Datenvolumen, was – je nach Telefon-Anbieter und Handy-Vertrag – teuer werden kann.

Daher lohnt sich ein Blick in die Einstellungen des jeweiligen Streaming-Services: Hier lässt sich etwa die Wiedergabequalität anpassen, sodass Daten gespart werden. Zudem bieten viele Streaming-Plattformen die Möglichkeit, Inhalte auf das Smartphone oder den Laptop herunterzuladen, um sie später offline genießen zu können. Das ist besonders praktisch, wenn gerade eine Reise bevorsteht und die digitale Unterhaltung nicht zu kurz kommen soll.

Letzte Aktualisierung: 29. August 2023

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria