Vorsicht vor gefälschten Polizei-Mails

Aktuell geben sich Kriminelle per E-Mail als Polizei aus. Im Mail steht, dass Sie in der Anlage Ihre Einberufung finden und innerhalb von 48 Stunden antworten müssen. Ansonsten droht Ihnen eine Festnahme. Ignorieren Sie dieses E-Mail, es handelt sich um Betrug!

Was steht im E-Mail und wie funktioniert die Betrugsmasche?

Im E-Mail steht:

in der Anlage finden Sie Ihre Einberufung. Bitte antworten Sie innerhalb von 48 Stunden. Wenn Sie dies nicht tun, werden wir die Ihrem Wohnort nächstgelegene Polizeistation für Ihre Festnahme kontaktieren

Mit freundlichen Grüßen

Jürgen Stock...

Im Anhang befindet sich folgendes Bild.

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Im Anhang der betrügerischen Polizei-Mails befindet sich eine frei erfundene Anschuldigung einer Straftat.  Foto: ÖIAT

Es handelt sich um eine gefälschte Anschuldigung. Ihnen wird Kinderpornografie, Pädophilie, Cyberpornografie und Exhibitionismus vorgeworfen. Sie werden aufgefordert, sich innerhalb von 48 Stunden an eine E-Mail-Adresse zu wenden. Wenn Sie das nicht tun, droht angeblich ein gerichtliches Verfahren und Sie werden von der Polizei festgenommen. Außerdem werden Sie in ein nationales Register für Sexualstraftäter eingetragen.

Wenn Sie sich bei der angeführten E-Mail-Adresse melden, wird man Geld von Ihnen fordern.

Anhänge nicht einfach öffnen

Öffnen Sie keine Anhänge von unbekannten Kontakten. Es könnte sich Schadsoftware dahinter verbergen. Möchten Sie den Anhang dennoch ansehen, empfehlen wir, ihn vorab auf Viren zu prüfen. So gehen Sie dabei vor:

  • Laden Sie die Datei herunter, ohne sie anzuklicken.
  • Gehen Sie auf Virustotal – eine Webseite, die Dateien auf Schadsoftware prüft.
  • Laden Sie die Datei hoch und warten Sie auf das Ergebnis.

Hinweis

Hier finden Sie eine Anleitung, wie Sie Virustotal nutzen.

Authority Scam: Wenn plötzlich eine Behörde schreibt

E-Mails wie diese stressen. Man hat das Gefühl, sofort handeln zu müssen. Genau das bezwecken Kriminelle. Sie wissen, dass Schreiben von Behörden wie der Polizei Unbehagen auslösen, daher geben sie sich auch als diese aus. Betrugsmaschen, in denen sich Kriminelle als Behörden ausgeben, bezeichnet man als Authority Scam.

So erkennen Sie betrügerische E-Mails

  • E-Mail-Adresse des Absenders: Sehen Sie sich die E-Mail-Adresse genau an. Ist sie plausibel? Wäre es ein E-Mail von der Polizei oder einer österreichischen Behörde, würde die E-Mail-Adresse mit gv.at enden.

  • Fehlende Anrede: Vorsicht, wenn Sie gar nicht oder nur allgemein mit „Guten Tag“ oder „Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr“ angesprochen werden. Dann handelt es sich wahrscheinlich um ein Mail, das massenhaft versendet wurde.

  • Drohungen und Zeitdruck: Ihnen wird etwas vorgeworfen oder von einem Problem berichtet? Sie werden zum sofortigen Handeln aufgefordert, ansonsten drohen Konsequenzen? Das E-Mail löst Stress aus? Dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um ein betrügerisches E-Mail. Kriminelle möchten mit ihren Mails Emotionen auslösen, die zu voreiligen Handlungen führen.  

Hinweis

Wenn sie unsicher sind, fragen Sie bei der Behörde, die als Absender angeführt wird, nach, ob das E-Mail tatsächlich von ihnen stammt. Suchen Sie die Kontakt-Adresse aber im Internet und kontaktieren Sie nicht die im Mail angeführten Adresse.

Was kann ich tun?

  • Antworten Sie nicht und verschieben Sie das E-Mail in Ihren Spam-Ordner.

  • Sie haben Geld überwiesen? Kontaktieren Sie Ihre Bank, vielleicht kann die Überweisung gestoppt werden. Erstatten Sie auch eine Anzeige bei der Polizei.

Letzte Aktualisierung: 13. Juli 2023

Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)