Die Universität für Digitalisierung und digitale Transformation (IT:U) im Porträt

Mit der IT:U geht in Linz eine innovative Technische Universität für Digitalisierung und digitale Transformation an den Start. Die neue Hochschule im Porträt.

Hörsaal (Symbolbild für Universität für Digitalisierung und digitale Transformation)
IT:U. Foto: Adobe Stock

Damit Österreich mit den rasanten Entwicklungen im Bereich digitaler Technologien Schritt halten und sich international positionieren kann, braucht es Investitionen in Forschung und praktisches Know-how. Mit der Gründung der neuen IT:U – der Interdisciplinary Transformation University Austria – schaffen der Bund und das Land Oberösterreich dafür eine wichtige Basis.

International und interdisziplinär: IT:U


Die neue Universität für Digitalisierung und digitale Transformation in Linz soll mit zukunftsweisenden wissenschaftlichen Ansätzen den Weg für die digitale Transformation Europas bereiten. Mit ihrer internationalen und interdisziplinären Ausrichtung setzt sie sich für einen menschenzentrierten gesellschaftlichen Fortschritt im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaft ein. Die Universität hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030/31 rund 5.000 Studierende zu haben und bis 2036/37 etwa 150 Professorinnen und Professoren zu beschäftigen.

Gründung im Jahr 2022

Der Grundstein für den Aufbau der neuen Universität wurde im Sommer 2022 mit der Verabschiedung des Bundesgesetzes über die Gründung des Institute of Digital Sciences Austria – so der ursprüngliche Name der Einrichtung – gelegt. Ein neunköpfiger Gründungskonvent definierte im Juni 2023 die strategischen Grundsätze für die Ausrichtung des Angebots. Im April 2024 wurden unter regem internationalen Interesse zehn Professuren an der Universität besetzt: Das Team um Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt erhielt knapp 400 Top-Bewerbungen aus der ganzen Welt. Dieser Erfolg unterstreiche einmal mehr die internationale Ausrichtung der interdisziplinären Universität, die nicht nur Disziplinen vernetzen und digital transformieren, sondern auch internationale Kompetenzen nach Linz holen will, erklärt Lindstaedt.

Ideen von der Wissenschaft in die Praxis bringen

Das Angebot der Universität zeichnet sich durch einen praxisorientierten Ansatz aus: Die Ausbildung an der IT:U soll die Studierenden auf eine von KI, autonom agierenden Systemen und Robotik geprägte Epoche vorbereiten. Zudem soll interdisziplinäre Forschung rund um Digitalisierung und digitale Transformation betrieben werden. Mit innovativen Ansätzen in Lehre und Forschung will die IT:U international neue Maßstäbe setzen: Erprobt werden projekt- und missionsorientiertes Forschen, digitale Lernumgebungen und -instrumente, flexible Curricula und vieles mehr. Ein Schwerpunkt wird außerdem auf Wissens- und Technologietransfer liegen, um Innovationen möglichst schnell praktisch umzusetzen. So soll gezeigt werden, dass exzellente Wissenschaft systematisch in profitable Produkte, Dienstleistungen und soziale Innovationen in Europa umgewandelt werden kann.

Auftaktprojekt mit Ars Electronica

Die interdisziplinäre Ausrichtung zeigt sich bereits an der Zusammenarbeit mit dem Ars Electronica Center, einer der weltweit führenden Institutionen zur Förderung von Kunst in enger Verbindung mit digitaler Technik. Im Sommer und Herbst 2023 setzte die IT:U in Kooperation mit dem Ars Electronica Center die ersten Aktivitäten um. Im Rahmen der Veranstaltungs- und Workshopreihe FOUNDING LAB erarbeiteten Studierende, Expertinnen und Experten sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kunst, Wissenschaft und anderen Disziplinen die Basis des Studien- und Forschungsangebots der neuen Universität. 25 Studierende und 21 Fellows setzten sich mit sechs Programmpunkten auseinander – von „Daten & Code“ über „Maschinen, Roboter & Tangibles“ und „Medien“ bis hin zu „Digitale Gesellschaft und Politik“. Sie präsentierten beispielsweise Lösungen für eine bessere gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und für mehr Datentransparenz bei der Überwachung der eigenen Gesundheit.

Doktoratsstudien ab Oktober 2024

Ab 1. Oktober 2024 bietet die Universität zwei Doktoratsstudien an: Die PhD-Programme „Digital Transformation in Learning“ und „Computational X“. Wer sich für eines der Programme bewerben möchte, muss einen Master- oder einen gleichwertigen Abschluss in einem mit dem gewünschten Projekt zusammenhängenden Bereich erworben haben. Das Angebot richtet sich an neugierige Menschen mit einem großen Interesse an interdisziplinärer Forschung und hervorragenden englischen Kommunikations- und Schreibkenntnissen. Während der Promotion bietet die IT:U eine Beschäftigung im Ausmaß von 40 Stunden bei einem Bruttogehalt ab 3.578,80 Euro. Ab Herbst 2025 möchte die IT:U auch Masterstudiengänge anbieten.

Das Bewerbungsformular kann hier online ausgefüllt werden. Bei der Bewerbung ist neben einem aktuellen Lebenslauf und den Abschlussdokumenten auch ein Motivationsschreiben vorzulegen.

Das Studienangebot der IT:U:

  • 2 Programme: „Digital Transformation in Learning” und „Computational X”
  • Sprache: Englisch
  • Start: 1. Oktober 2024
  • Dauer: 8 Semester
  • Abschluss: PhD
Hinweis

„Die größte Herausforderung ist nicht die Technologie, sondern das Umdenken, wie Probleme anders gelöst werden können. Das betrifft auch Bereiche, die bisher keine Berührungspunkte hatten. Um all diese neuen Aufgaben professionell zu meistern, braucht es digitale ‚Transformatoren‘. Leider gibt es davon noch zu wenige. Das ist einer der Gründe, warum die IT:U für die Entwicklung in diesem Bereich so wichtig ist. Wenn wir eine Analogie im Sport suchen, dann bilden wir Zehnkämpfer aus: Menschen, die in vielen Bereichen gut sind und mit anderen Disziplinen interagieren können. Sie haben einen positiven Einfluss auf unsere Gesellschaft.“

Stefanie Lindstaedt, Gründungspräsidentin der IT:U

„Die IT:U verkörpert einen neuen Ansatz in der österreichischen Wissenschaftslandschaft. Sie wird die digitale Transformation in ihrer wissenschaftlichen und künstlerischen Lehre und Forschung interdisziplinär und aktiv mitgestalten und innovative Impulse für Gesellschaft, Wirtschaft und den Standort Österreich setzen.“

Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Letzte Aktualisierung: 1. Oktober 2024

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria