Die Plattform „X“: Übersicht, Funktionen und Tipps für mehr Sicherheit
Mit der Übernahme durch Elon Musk hat sich auf „X“ viel verändert. Wie die Plattform funktioniert und wie Sie Ihre Privatsphäre bestmöglich schützen.
Die Plattform „X“ (vormals Twitter) gehört neben Facebook, Instagram und TikTok zu den bekanntesten sozialen Netzwerken der Welt. Sie war vor allem 2023 in aller Munde, nachdem der Unternehmer Elon Musk den Social-Media-Dienst Twitter für 44 Milliarden US-Dollar übernahm und in „X“ umbenannte.
Prompt kündigte der neue Eigentümer eine Reihe von Änderungen auf der Plattform an: Musk versprach etwa, Inhalte mit Fake News oder Hassbotschaften künftig nicht mehr zu löschen. Außerdem ließ er Konten reaktivieren, die aufgrund von Verstößen gegen ehemalige Twitter-Regeln gesperrt wurden.
Dies löste eine Debatte darüber aus, ob Kommunikationsnetzwerke die Verbreitung von Fake News unterbinden und gegen Hass im Netz vorgehen sollten, oder ob sie absolute Redefreiheit garantieren müssten. Hundertausende verließen die Plattform „X“ aus Protest.
Mit über 400 Millionen monatlichen Nutzerinnen und Nutzern weltweit (Stand 2023) ist „X“ eine der wichtigsten Plattformen für Kommunikation und Meinungsbildung.
Dieser Artikel gibt Ihnen eine Übersicht über die Funktionsweise von „X” sowie wertvolle Tipps, wie Sie in Ihrem „X“-Account ihre Daten schützen und Ihre Privatsphäre wahren können.
Insbesondere in sozialen Netzwerken verbreiten sich Falschinformationen wie ein Lauffeuer. Lesen Sie für weitere Informationen den Beitrag „Fake News: Wie kann Desinformation in sozialen Netzwerken entlarvt werden?“.
Die Plattform „X“: Übersicht und Funktionen
„X“ bietet eine Vielzahl von Funktionen, die es ermöglichen, sich zu vernetzen, Informationen zu teilen und Diskussionen zu führen. Das Wichtigste im Überblick:
„Posts“ (ehemals „Tweets“)
Nutzerinnen und Nutzer können kurze Texte und Links posten. Ein „Post“ besteht aus bis zu 280 Zeichen, kann aber durch Bilder, Videos oder Umfragen ergänzt werden. Mit der Funktion „@“ lassen sich auch andere Personen nennen und deren Konten in den Post einbeziehen.
„Reposts” und Zitate
Nutzerinnen und Nutzer können Posts von anderen mit einem „Repost” verbreiten oder mit einem Zitat kommentieren. Reposts erscheinen im eigenen „Feed” (also auf der Account-Seite) neben den eigenen Posts.
„Follower”
Jede Person, die auf „X“ ein Konto hat, kann andere Konten abonnieren, um deren Posts zu sehen. Man spricht dann von einem „Follower”.
„Feed“
Jedes Konto hat einen „Feed“, also eine digitale Pinnwand. Darauf werden Inhalte auf zwei Arten verwaltet:
Klicken Sie auf „Für dich“, so bestimmt ein Algorithmus, welche Inhalte Sie sehen. Die Auswahl basiert auf Ihren Interaktionen auf der Plattform, also Ihren Interessen, sowie auf der Resonanz, die ein Inhalt generiert, und dessen Aktualität.
Klicken Sie auf „Folge ich“, so werden Ihnen nur Nachrichten von Konten angezeigt, denen Sie folgen.
„Hashtags“ und Trends
„Hashtags“ (mit dem „#“-Zeichen) kategorisieren Posts. Die Trend-Funktion zeigt beliebte Hashtags bzw. Themen an, die lokal oder global gerade im Fokus stehen.
Such- und Entdeckungsfunktion
Damit können Sie nach Posts, Themen und Konten suchen. Der „Entdecken“-Tab zeigt Trends und beliebte Themen basierend auf den Interessen der Nutzerinnen und Nutzer.
Listen
Nutzerinnen und Nutzer können Listen erstellen und speichern, um Inhalte von ausgewählten Konten zu einem bestimmten Thema zu verfolgen.
Direktnachrichten
Sie können auch über private Nachrichten mit anderen „X“-Nutzerinnen und -Nutzern kommunizieren – einzeln oder in Gruppen.
„Spaces“
„Spaces“ ermöglicht Live-Audio-Konversationen. Jede Person auf „X“ kann einen „Space“ starten, in dem andere zuhören oder mitreden können.
„Community”
Diese Funktion ermöglicht es Nutzerinnen und Nutzern, sich in kleineren „Communities” auszutauschen, die themenbasierten Gruppen oder Foren ähneln.
Datensicherheit und Privatsphäre auf „X“: So geht’s
Die Nutzung von „X“ birgt Risiken für den Datenschutz und Ihre Privatsphäre. Denn die Plattform sammelt persönliche Daten und setzt Tracking für personalisierte Werbung ein. Außerdem gibt es keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Direktnachrichten.
Besonders öffentlich sichtbare Inhalte können zudem unerwünschte Aufmerksamkeit generieren oder Missbrauch fördern.
Um „X“ sicher zu nutzen und nicht mehr von sich preiszugeben als nötig, sollten Sie Ihre Datenschutz- und Privatsphäre-Einstellungen sorgfältig verwalten.
Hier finden Sie Privatsphäre-Leitfäden für verschiedene Social-Media-Anbieter:
Sie können folgende Einstellungen an Ihrem Account vornehmen:
Account auf privat stellen
Klicken Sie in der linken Leiste auf „Mehr“, dann auf „Einstellungen und Datenschutz“. Es öffnet sich eine neue Leiste, dort klicken Sie auf „Datenschutz und Sicherheit“, dann auf „Zielgruppe, Medien und Marketing“. Hier klicken Sie auf das Kästchen „Deine Posts schützen“. Nun sind Ihre Posts sowie weitere Account-Informationen ausschließlich für Ihre Follower sichtbar.
Personalisierte Werbung und Tracking einschränken
Klicken Sie in der linken Leiste auf „Mehr“, dann auf „Einstellungen und Datenschutz“. Es öffnet sich eine neue Leiste, dort klicken Sie auf „Datenschutz und Sicherheit“, dann auf „Werbeeinstellungen“. Wenn Sie hier das Häkchen entfernen, deaktivieren Sie personalisierte Anzeigen.
In derselben Leiste, unter „Cookies“, können Sie entscheiden, ob Sie alle Cookies akzeptieren oder jene, die für Marketingzwecke bestimmt sind, ablehnen wollen.
Weiters können Sie die Funktion „Abgeleitete Identität“ abschalten. Damit hindern Sie die Plattform „X“ daran, aus Ihren Aktivitäten im Browser sowie anhand Ihrer gespeicherten E-Mail-Adresse und Telefonnummer Schlussfolgerungen über Ihre Identität zu ziehen.
Als Nächstes können Sie die Funktion „Datenaustausch mit Geschäftspartnern“ deaktivieren. Damit entziehen Sie „X“ die Erlaubnis, Informationen über Sie an Werbepartner weiterzugeben.
Schließlich können Sie der Plattform verwehren, Ihre „Standortinformationen“ einzusehen und Ihre Daten für KI-Trainingszwecke zu nutzen („Grok“).
Sichtbarkeit Ihres „X“-Profils anpassen
Klicken Sie in der linken Leiste auf „Mehr“, dann auf „Einstellungen und Datenschutz“. Es öffnet sich eine neue Leiste, dort klicken Sie auf „Datenschutz und Sicherheit“, dann auf „Auffindbarkeit und Kontakte“. Hier können Sie per Schieberegler verhindern, dass andere Sie anhand einer E-Mail-Adresse oder Telefonnummer finden können.
Unter „Direktnachrichten“ (etwas darüber in derselben Leiste) können Sie einstellen, dass nur Personen, denen Sie folgen, Ihnen Direktnachrichten senden können.
Vor- und Nachteile von „X“
Die Plattform „X“ bietet eine Bühne für alle, die Trends verfolgen, über aktuelle Themen und Debatten auf dem Laufenden bleiben oder ihre Meinung mit einer globalen Community teilen wollen.
Wer soziale Netzwerke wie „X“ nutzt, sollte sich aber auch über mögliche Cyberrisiken informieren. Hinterfragen Sie den Umgang der Plattformbetreiber mit ungeprüften Inhalten, Falschinformationen (Fake News) und Hassnachrichten. Seit der Übernahme durch Elon Musk umso mehr – denn er entließ mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auf Twitter für die Moderation problematischer Posts und für die Sicherheit zuständig waren.
Hinzu kommt, dass aufgrund des Algorithmus meist einseitige Informationen ausgespielt werden, die zwar den persönlichen Geschmack treffen, aber nicht unbedingt die reale Welt in all ihrer Komplexität abbilden. Das kann dazu führen, dass Nutzerinnen und Nutzer in ihren Meinungsblasen gefangen bleiben.
Wenn Sie sich dieser Gefahren aber bewusst sind, die Inhalte mit Sorgfalt und kritischer Distanz konsumieren sowie ihre Privatsphäre- und Datenschutzeinstellungen richtig verwalten, kann „X“ eine nützliche Plattform sein, um sich über aktuelle Themen zu informieren und Meinungen auszutauschen.
Wenn Sie sich für TikTok im Besonderen interessieren, lesen Sie folgende Beiträge:
Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria