Erste Schritte in der digitalen Welt: Onlineangebote für Kinder

Ob spielen, lernen oder kommunizieren: Kinder können vom Internet auf vielfältige Weise profitieren. Doch sie brauchen Begleitung beim Erkunden der digitalen Welt.

Junges Mädchen schaut auf ein Smartphone
  Foto: Pixabay

Digitale Geräte sind in unserem Alltag omnipräsent. Auch in jenem unserer Kinder: Schon im Kleinkindalter erlebt der Nachwuchs Computer, Smartphones und Co. als ständige Begleiter der Eltern und entwickelt ein Interesse daran, diese Endgeräte auch selbst zu bedienen. Gerade Kinder, die durch Zusehen und Ausprobieren rasch dazulernen, finden sich meist verblüffend schnell in der digitalen Welt zurecht.

Chancen aktiv nutzen

Was den Umgang von Kindern mit Smartphones und Computern betrifft, sind Eltern hauptsächlich mit Warnungen konfrontiert: Der Konsum digitaler Medien solle möglichst sparsam ausfallen, zu viel Bildschirmzeit könne die kindliche Entwicklung beeinträchtigen, lauten häufig die Ratschläge. Zu Recht: Zahlreiche Studien liefern Hinweise darauf, dass sich eine starke digitale Mediennutzung nachteilig auf die kognitiven Fähigkeiten junger Menschen auswirkt. Dabei sind die Möglichkeiten im digitalen Raum vielfältig und es lohnt sich, auch einen Blick auf die Chancen und Potenziale zu werfen. Statt digitale Medien aus dem Alltag ihrer Kinder zu verbannen, sollten Eltern proaktiv an das Thema herangehen und sich die Vorzüge von Onlineangeboten zunutze machen.

Hinweis

Welche Gefahren für junge Menschen bei der Internetnutzung bestehen und wie Sie Ihre Kinder auf den sicheren Umgang mit digitalen Medien vorbereiten können, lesen Sie in unserem Beitrag „Mit Medienkompetenz souverän durch die digitale Welt“.

Welche nützlichen Erfahrungen können Kinder im Internet sammeln? Hier ein Überblick:

  • Wissensvermittlung: Ob Naturwissenschaft, Geschichte oder andere Themen: Digitale Medien bieten Zugang zu einer Vielzahl von Informationen und Ressourcen und können neugierigen Kindern als Nachschlagewerk dienen. Es gibt zudem eine Fülle von Lern-Apps, Onlinekursen und interaktiven, multimedialen Tools, die das Erlernen neuer Fähigkeiten fördern. Beispielsweise kann die digitale Kommunikation und das Verfassen von Postings für unterschiedliche Kommunikationskanäle Kindern helfen, ihre Schreibkompetenz zu verbessern. 
  • Unterhaltung: Videospiele sind oft besser als ihr Ruf: Beim Spielen können Kinder ihre kognitiven Fähigkeiten trainieren und sogar ihre sozialen Kompetenzen verbessern. Häufig wird in Gruppen gespielt, das erfordert Kooperation und Kommunikation und trainiert die Teamfähigkeit. Rollenspiele sind außerdem wertvoll, um Empathie zu entwickeln und die Perspektiven anderer Menschen zu verstehen. Spiele, bei denen die Vermittlung von Wissen oder Kompetenzen im Vordergrund steht, werden als „Serious Games“ bezeichnet. Kennzeichnungen wie das FSK- oder das USK-Label bieten Orientierung hinsichtlich der Eignung von Medien für verschiedene Altersgruppen. Achten Sie darauf, dass die Spiele keine persönlichen Daten sammeln und ohne Werbung oder In-App-Kaufangebote auskommen.
  • Kreativität: Digitale Medien können Kindern und Jugendlichen dabei helfen, ihren kreativen Ausdruck zu finden und eigene Ideen zu entwickeln. Online-Tools wie Grafikdesign- und Musikproduktionssoftware oder Videobearbeitungsprogramme ermöglichen es, sich auf spielerische Weise künstlerisch zu verwirklichen.
  • Soziale Kompetenzen: Digitale Medien bieten jungen Menschen auch die Möglichkeit, ihre Projekte und Ideen mit anderen zu teilen. Sie können Social Media oder Onlinegruppen nutzen, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und zu zeigen, was sie geschaffen haben. Dies kann ihnen das Gefühl geben, Teil einer Gemeinschaft zu sein, und sie dazu inspirieren, ihr kreatives Potenzial auszuschöpfen. Über Social Media, Messaging-Apps und Online-Gaming-Communitys haben Kinder die Chance, mit anderen zu kommunizieren, Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen.

Gefahren dennoch ernst nehmen

Kinder im Kleinkind- und Vorschulalter nutzen digitale Medien überwiegend zu Hause. Das bietet Ihnen als Elternteil den Vorteil, Ihr Kind bei seinen Aktivitäten zu begleiten und stets ein Auge auf sein Nutzungsverhalten zu haben. Risiken für Kinder verbergen sich insbesondere im Bereich der Datensicherheit sowie bei versteckter Werbung und Kostenfallen. Mit einem falschen Klick können Kinder zudem unbeabsichtigt auf pornografischen oder gewalthaltigen Seiten landen.

Tipp

Erwachsene sollten ein Auge auf die Web-Aktivitäten ihrer Kinder haben, sie aber nicht ständig überwachen. Denn auch Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre. Je älter und reifer die Kinder werden, desto mehr Freiheiten sollten ihnen auch zugestanden werden.

Hier einige Tipps, wie Sie Ihr Kind bei einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien unterstützen:

  • Schaffen Sie eine sichere Online-Umgebung für Ihr Kind, indem Sie im Betriebssystem (Apple/ Android), in Apps und anderen Programmen einen technischen Kinderschutz einrichten.
  • Nehmen Sie am Online-Leben Ihres Kindes teil und zeigen Sie ihm, wie es digitale Medien am besten nutzen kann. Behalten Sie die Online-Aktivitäten Ihres Kindes im Auge, um sicherzustellen, dass es nicht mit unangemessenen Inhalten in Kontakt kommt oder sich im Internet unvorsichtig verhält – etwa indem es sensible Daten preisgibt.
  • Setzen Sie Grenzen für die Bildschirmzeit: Gemeinsam mit dem Kind sollten angemessene zeitliche Limits festgelegt und konsequent eingehalten werden.
  • Fördern Sie Aktivitäten abseits des digitalen Raumes, die Ausgleich schaffen.
  • Unterstützen Sie positives Online-Verhalten: Sprechen Sie mit Ihrem Kind über einen respektvollen Umgang mit anderen Internetnutzerinnen und -nutzern, aber auch über Gefahren wie Cybermobbing oder Cybergrooming.
  • Seien Sie Ihrem Kind ein gutes Beispiel: Kinder lernen durch Vorbilder, daher ist es wichtig, dass Sie selbst ein verantwortungsbewusstes Digitalverhalten vorleben.

Hinweis

Auch in Handyspielen lauern Gefahren. Worauf hier zu achten ist und welche Spiele sich für Kinder eignen, lesen Sie im Artikel „Handyspiele für Kinder: Was Erziehungsberechtigte beachten müssen“.

Letzte Aktualisierung: 12. August 2024

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria