Das Internet in der Hosentasche: Vor- und Nachteile von mobilen WLAN-Routern
Im Alltag, im Urlaub oder auf Geschäftsreise – ein ortsunabhängiger Zugriff auf sicheres Internet ist oft unverzichtbar. Eine bequeme Option sind mobile Router, die sich in jede Tasche stecken lassen. Hier erfahren Sie mehr über Risiken und notwendige Sicherheitsmaßnahmen rund um die handlichen Geräte.
Im Internet hilfreiche Informationen suchen, Einkäufe erledigen oder sich einfach unterhalten lassen – das ist für viele bereits zur Gewohnheit geworden. Und dank Smartphone kann das praktisch überall gemacht werden.
Doch es gibt Situationen, in denen der Internetzugang nicht wie gewohnt klappt: etwa im EU-Ausland, wo hohe Roaming-Gebühren anfallen können; in einer Ferienwohnung mit fehlendem, unsicherem oder schwachem WLAN-Netzwerk; oder auf (Geschäfts-)Reisen, wenn das öffentliche WLAN zu unsicher ist und ein stabiles und leistungsstarkes Netz zum Arbeiten benötigt wird, weil große Datenmengen übertragen werden.
Das alles ist mit einem mobilen WLAN-Router kein Problem. Denn die Geräte, die oft nur handtellergroß sind und damit in jede Hosen- oder Handtasche gesteckt werden können, erzeugen ein UMTS-, LTE- oder 5G-Netz genau dort, wo es gerade gebraucht wird.
Was sind mobile Router?
Mobile WLAN-Router mit SIM-Karte verbinden sich – wie man es auch vom Smartphone kennt – über ein Mobilfunknetz mit dem Internet. Die bedienungsfreundlichen und platzsparenden Geräte laufen meist per Akku und erzeugen ein lokales Netzwerk für unterwegs. Mit diesem verbinden sich dann die in das Netzwerk eingebundenen Laptops, Tablets oder Smartphones kabellos (oder, falls gewünscht, auch über USB). Die Verbindung zum Internet wird über eine (Micro-)SIM-Karte, die aktiviert werden muss aufgebaut.
Es gibt 3G-, 4G- sowie 5G-Router, über die unterschiedliche Netzgeschwindigkeiten möglich sind. Je nach Anbieter stehen verschiedene SIM-Karten für mobile Internet-Router zur Auswahl, volle Flexibilität bieten Prepaid- oder aufladbare SIM-Karten, die keine Bindung nach sich ziehen. Diese Option lohnt sich vor allem, wenn Sie den Router nur zeitweise benötigen. Es gilt: Abhängig vom zugrundeliegenden Mobilfunkvertrag für die Verwendung der SIM-Karte können für die Datenübertragung über das Mobilfunknetzwerk Kosten entstehen.
Hinweis
Mobile Geräte werden oft auf Reisen mitgenommen. Welche potenziellen Risiken sie unterwegs bergen, lesen Sie in diesem Bericht.
Von den mobilen WLAN-Routern unterscheiden sich fest installierte WLAN-Router: Diese sind oftmals größer und damit üblicherweise standortgebunden, oft benötigen sie eine Internetleitung statt einer SIM-Karte sowie Strom aus der Steckdose.
USB-Internet-Sticks – auch Surfsticks genannt – erlauben eine mobile Nutzung des Internets via Laptop oder Tablet. Auch sie sind wegen der integrierten SIM-Karten unterwegs eine gute Alternative zu öffentlichen WLAN-Netzen. Der Unterschied zu mobilen Routern ist, dass Surfsticks nur dem über USB verbundenen Gerät Zugang zum Internet verschaffen. Der Stick ist etwa mit gängigen Windows- und Mac-Betriebssystemen kompatibel und installiert sich meist automatisch bei der ersten Verwendung.
Eine kurzzeitige Alternative für die Erzeugung eines mobilen Netzwerks ist der Hotspot am Smartphone. Ein Nachteil dieser Variante ist allerdings die erhöhte Akku-Belastung. Außerdem muss dabei das oft limitierte Datenvolumen genau im Auge behalten werden. Das verwendbare Datenvolumen hängt jedoch vordergründig vom zugrundeliegenden Mobilfunkvertrag ab. Hier können Kosten entstehen.
Wie richtet man einen mobilen WLAN-Router ein?
Die erstmalige Inbetriebnahme ist bei Internet-Routern mit SIM-Karte von Gerät zu Gerät verschieden. Doch egal, wie groß der mobile Router ist – ist der Akku des Geräts aufgeladen oder dieses an den Strom angeschlossen, und ist die SIM-Karte eingelegt, verbindet sich der Router über das Mobilfunknetzwerk mit dem Internet. Dabei werden zwei unterschiedliche Funk-Technologien verwendet: Wie beim Smartphone werden die Netzstandards UMTS, LTE und 5G für die Verbindung mit dem Internet genutzt. Außerdem werden Daten über WLAN an die in Reichweite befindlichen Endgeräte übertragen – also an Smartphones, Tablets oder Laptops, die in ihren Einstellungen das vom Router erzeugte WLAN ausgewählt haben.
Hinweis
Zum Schutz der Datensicherheit sowie zur Wahrung der Privatsphäre gibt es technische Schutzfunktionen. Empfehlungen für mobile Geräte auf Reisen erhalten Sie hier.
Für die weitere Einrichtung braucht es dann ein Endgerät. Dort wird in einem Browser die Konfigurationswebseite des Routers aufgerufen. Die dafür benötigte Webadresse sowie der Name des Netzwerks – auch Service Set Identifier (SSID) genannt – sind meist am Gerät oder in der Bedienungsanleitung zu finden. Erst mit der Eingabe des vorgegebenen PIN-Codes wird die SIM-Karte freigeschaltet und der Zugang zum Internet ist eingerichtet. Nach der ersten Anmeldung sollte jedenfalls der PIN-Code geändert werden. Außerdem wird empfohlen, nach aktueller Firmware zu suchen und nötigenfalls ein Update durchzuführen, um immer die aktuellste Version zu haben.
Vor- und Nachteile mobiler WLAN-Hotspots
Durch den sparsamen Akku und ihr geringes Gewicht sind mobile Router flexibel einsetzbar und können überall verwendet werden. Falls eine Onlineverbindung zu Hause nur selten benötigt wird und sich die Installation von Festnetz-Internet daher nicht lohnt, stellen sie eine gute Alternative dar. Je nach Router können sich mehrere (etwa bis zu 20 Endgeräte) gleichzeitig verbinden. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der mobile Router dieselbe Datensicherheit bietet wie das vertrauenswürdige WLAN daheim oder im Büro. Als Nachteil gilt der Preis: Wer sich für einen mobilen Router entscheidet, muss mit oftmals höheren Anschaffungskosten rechnen. Dazu kommen die (sehr unterschiedlichen) Gebühren für die SIM-Karte.
Wie steht es um die Sicherheit der Geräte?
Ist Surfen im Internet, Streamen der Lieblingsserie oder auch Arbeiten unterwegs über den mobilen Router sicher? Oder muss man damit rechnen, dass sensible Daten ausspioniert werden? Grundsätzlich bieten WLAN-Router durch die Einrichtung des Netzwerknamens (SSID) und die Vergabe eines Passworts eine ähnlich hohe Sicherheit wie Festnetz-Internetverbindungen. Vor allem sind sie eine Alternative zu hochriskanten öffentlichen WLAN-Netzen, über die niemals sensible Daten ausgetauscht werden sollten.
Hinweis
Mehr über Risiken und Vorsichtsmaßnahmen bei der Nutzung öffentlicher WLAN-Netzwerke lesen Sie im Beitrag „WLAN Hotspots – Angriffe und Gegenmaßnahmen“.
Wichtig ist aber immer, die Einstellungen sorgfältig zu prüfen sowie auf den Sicherheitsstandard und die Verschlüsselungsmethode des Routers zu achten – vor allem bei günstigeren Geräten. Empfohlen wird der Sicherheitsstandard WPA3, der zurzeit als der sicherste gilt. Bietet das Gerät nur den alten und unsicheren Standard WEP, sollten Sie jedenfalls einen neuen mobilen Router anschaffen.
Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria