Mit Apps gut durch die Schule

Ein neues Schuljahr beginnt und Sie haben Sorge, wie Sie den Schulalltag bewältigen sollen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich mit Apps den Alltag erleichtern und das Lernen zum Spaß machen.

Symbolbild: Back to School
Das Handy muss keine Ablenkung sein. Es gibt auch hilfreiche Apps, die das Lernen erleichtern.  Foto: Pexels

Handyverbot in der Schule und beim Lernen – ja oder nein?

Ob in der Unter- oder Oberstufe – das Handy spielt eine wichtige Rolle im Leben von Schülerinnen und Schülern. Ein Problem?

Ja, denn es lenkt Kinder und Jugendliche oft vom Unterricht und vom Lernen zu Hause ab. In der Schule oder bei den Hausaufgaben ist das Handy deshalb oft verboten. Wirklich sinnvoll?

Jein! Denn das Smartphone muss bei der Weiterbildung nicht unbedingt stören. Einige Apps und Widgets können den Unterricht und das Lernen zu Hause sogar erleichtern und verbessern.

Wichtig ist nur, dass der Umgang mit dem Handy – ebenso wie die Auswahl der verwendeten Apps – bewusst erfolgt. Deshalb haben wir einige Anregungen und Tipps für Sie zusammengestellt.

Welche Apps können für die Schule sinnvoll sein?

Für den Schulalltag sind vor allem solche Apps nützlich, die beim Eintragen von Terminen oder Hausaufgaben helfen oder die schulinterne Kommunikation fördern. Aber auch das Lernen kann durch Apps erleichtert werden: Zum Beispiel, wenn es darum geht, das 1x1 zu vertiefen oder lange Vokabellisten auswendig zu lernen.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche Apps und Widgets, die sich mit ganz konkreten Problemen beschäftigen, wie zum Beispiel Mathe-Apps, die auch den Lösungsweg erklären, oder Wörterbücher für verschiedene Fremdsprachen.

Ebenso kann es für manche Schülerinnen und Schüler hilfreich sein, Apps zu nutzen, die daran erinnern, Wasser zu trinken oder eine Pause zu machen.

Unsere Empfehlung

Schauen Sie sich in den offiziellen App Stores um und nehmen Sie sich die Zeit, die Bewertungen genau zu lesen. Die Chancen stehen gut, dass Sie auch für die speziellen Bedürfnisse Ihres Kindes eine passende App finden.

Mit Apps den Schullalltag organisieren und planen

Den Schulplaner in der Schule vergessen, den Zettel mit den anstehenden Hausaufgaben verlegt oder den Stundenplan gerade nicht zur Hand? Solche Probleme kennen Sie sicher auch von Ihren Kindern.

Kommt das öfter vor, kann es sinnvoll sein, eine Stundenplan-App zu installieren – zum Beispiel Stundenplan DeluxeScoolio oder Untis Mobile

Je nach Art und Umfang der App kann man sich einen klassischen Stundenplan anlegen, den Notendurchschnitt berechnen lassen oder sogar Quiz spielen und sich via Chat mit Mitschülerinnen und Mitschülern austauschen.

Unsere Empfehlung

Überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, welche Funktionen die App wirklich braucht – zu viel kann nicht nur ablenken, sondern auch überfordern.

Tipp

Manchmal kann es sich lohnen, einen kleinen Betrag für eine ansprechende App auszugeben und dafür keine Werbung angezeigt zu bekommen!

Mit Apps strukturierter lernen

Steht die Regel „Kein Handy beim Lernen und Hausübungen machen“ auch in Ihren Familienregeln? Dann sollten Sie diese vielleicht noch einmal überdenken, denn nicht immer ist das Smartphone ein Störfaktor. Im Gegenteil: Es gibt bereits viele Apps, die das Lernen auf kreative Weise und passend je nach persönlicher Lernschwäche unterstützen.

  • Lassen Sie Ihr Kind beispielsweise digitale Karteikärtchen erstellen (z.B. mit Brainscapes Karteikarten oder StudySmarter) – so hat es diese immer dabei und kann seine Smartphone-Affinität zum Lernen nutzen.
  • Auch Scanner, Taschenrechner, Wörterbücher oder Sprachlern-Apps (wie z.B. Babbel oder Duolingo) können hilfreich sein.
  • Haben Sie oder Ihr Kind Verständnisfragen oder Probleme bei Hausaufgaben können Sie sich zum Beispiel mit der Nachhilfe-App GoStudent oder Photomath bei Mathefragen helfen.
  • Auch das Erstellen von Mindmaps (z.B. mit Mindly) könnte für Ihr Kind das Richtige sein, um sich zum Beispiel auf Referate vorzubereiten. 
  • Geht es Ihnen eher darum, dass Ihr Kind nicht sinnlos am Handy spielt, können Quiz oder Lernspiele sinnvoll sein (z.B.Cyber Security QuizSaferinternet-at-Quiz oder ANTON).

Sie sehen: Möglichkeiten gibt es viele!

Oft hilft es, ein wenig „out of the box“ zu denken. Nur weil wir früher primär offline gelernt haben, muss das für Ihr Kind nicht automatisch auch der richtige Weg sein.

Apps zur Kommunikation und Datenaustausch

Hat die Lehrerin eine fast unlösbare Mathe-Aufgabe aufgegeben, Ihr Kind seine Lernunterlagen verloren oder vergessen? Kein Problem: Es gibt zahlreiche Apps, die es den Schülerinnen und Schülern von zuhause aus ermöglichen, sich untereinander oder gar mit den Lehrpersonen selbst zu vernetzen. Und nein, dazu braucht es nicht zwingend WhatsApp oder andere große Messenger-Dienste.

Mit den Cloudspeicherdiensten DropboxOneDrive oder Google Drive können beispielsweise Dateien und Unterlagen geteilt und gemeinsam bearbeitet werden – egal wo man gerade ist. Gerade die Möglichkeit, zeitgleich an ein und demselben Dokument arbeiten zu können, lässt sich gut für Gruppenarbeiten nutzen. Wichtig ist bei Cloud-Diensten, auf den Datenschutz zu achten: Daten, die in eine Cloud gestellt werden, sind nicht verschlüsselt. Solche Dienste sollten daher nicht für vertrauliche sowie personenbezogene Daten genutzt werden.

Apps wie FacetimeSkype oder Classting können natürlich auch zum Quatschen genutzt werden. Sie können aber durchaus auch sehr sinnvoll sein, wenn es darum geht, Verständnisfragen zu klärenGruppenarbeiten zu organisieren oder geänderte Stundenpläne zu kommunizieren.

Wichtig sind vor allem Privatsphäre und Datenschutz

Auch Lehrpersonen dürfen über solche Plattformen keine persönlichen Informationen teilen.

Apps zur Vermeidung von digitaler Ablenkung

Das klingt erstmal widersprüchlich. Schließlich ist es oft das Handy, das vom Lernen oder anderen Dingen ablenkt. Eingehende Nachrichten, Instagram- oder Snapchat-Benachrichtigungen verleiten dazu, statt ins Schulbuch auf den Bildschirm zu schauen. Es gibt jedoch auch einige Apps, die nicht nur die Konzentration fördern (z.B. Lumosity) sondern auch auf das Wohlbefinden achten, indem sie z.B. an das Wassertrinken erinnern (z.B. Aqualert).

Es gibt auch Apps, die dabei helfen, das Handy gar nicht erst in die Hand zu nehmen, wie z.B. Forest: Hält man vorab festgelegte handyfreie Lernzeiten ein, wächst ein Baum. Schaut man zu früh aufs Handy, stirbt er.

Pro-Tipps

  • Auch Offline-Zeiten in den Kalender eintragen
    Werden Online-Termine genauso limitiert wie andere Verabredungen ist es leichter, sich daran zu halten. Die Schülerinnen und Schuler sollten sich vorab überlegen, wann sie sich Zeit für welche Online-Aktivität nehmen wollen und dafür zwischendurch ganz bewusst abschalten.
  • Konkrete Ziele setzen
    Der Schulstart eignet sich ähnlich wie Neujahr dazu, sich Ziele für das kommende Schuljahr zu setzen. Ein Ziel kann zum Beispiel sein, die Bildschirmzeit zu verringern indem man sich eine maximale Online-Zeit pro Trag vornimmt. Apps können dabei helfen, die Bildschirmzeit zu messen.
  • Soziale Netzwerke für Lernaktivitäten nutzen
    Vielen Schülerinnen und Schülern hilft es, sich eine Online-Gruppe für die Schule oder ein bestimmtes Fach mit den Schulkolleginnen und -kollegen zu organisieren. So können sie fixe Lernzeiten festlegen, in denen sie sich auch online mit anderen treffen und gegenseitig abprüfen oder helfen können.
  • Auf Augengymnastik achten
    Zu viel Zeit vor dem Bildschirm ist nicht nur anstrengend, sondern sogar ungesund. Es ist daher wichtig, den Blick zwischendurch vom Bildschirm zu nehmen, kreisen zu lassen, einen "Achter nachzufahren" und den Blick von der Nähe in die Ferne abzuwechseln, um die Muskulatur der Augen zu entspannen.

Hinweis

Mit Hilfe der richtigen Apps und etwas Motivation kann in diesem Schuljahr nichts mehr schiefgehen! Wichtig ist, wie bei allen Apps, dass die Schülerinnen und Schüler sorgfältig mit persönlichen Informationen umgehen und auf ihre Privatsphäre und Datenschutz achten.

Letzte Aktualisierung: 13. September 2023

Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)