Internetausfall vermeiden: Wie Sie Ihre Internetverbindung verbessern
Internetprobleme können immer und überall auftreten. Mit welchen Maßnahmen Sie zu Hause für eine möglichst gute Internetverbindung sorgen und Ausfälle vermeiden können, erfahren Sie hier.
Die Internetverbindung kann aus verschiedensten Gründen ins Stocken geraten oder gar ausfallen: Manchmal liegt es an einem lockeren Kabel, aber auch der Provider (Internetanbieter) kann dafür verantwortlich sein. Eine unzuverlässige Internetverbindung ist besonders im Home-Office ärgerlich, wenn beispielsweise kurz vor dem Meeting das WLAN streikt. Wir erklären Ihnen, wie Sie zu Hause eine möglichst einwandfreie Internetverbindung sicherstellen und die Gefahr von Störfällen auf ein Minimum reduzieren.
Die Internetverbindung ausfallsicher machen
Um den Ausfall der Internetverbindung zu vermeiden, bieten sich als technische Lösung redundante Systeme an. Redundanz bezeichnet im IT-Bereich die bewusste Ausführung mehrerer Systeme, die technisch identisch sind. Das im Normalbetrieb nicht beanspruchte System übernimmt beim Ausfall des ausführenden Systems dessen Aufgaben. Für eine ausfallsichere Internetverbindung können in diesem Sinn mehrere Ersatzverbindungen zur Verfügung stehen. Hier bieten sich verschiedene Methoden für berufliche wie auch private Zwecke an:
- Backup-Verbindung. Eine Backup-Verbindung ist eine zweite Internetverbindung, auf die notfalls manuell zurückgegriffen werden kann. Eine solche Ersatzverbindung kann beispielsweise eine mobile Hotspot-Verbindung sein – der Rechner wird via WLAN oder Bluetooth-Verbindung mit dem mobilen Internet Ihres Smartphones verbunden. Da sich die Ersatzverbindung mit einer anderen IP-Adresse ins Internet einwählt, ist eine Neuanmeldung für verschiedene Dienste erforderlich.
- Failover. Bei dieser Methode wird automatisch auf die Ersatzverbindung umgeschaltet, sobald die Kommunikation mit einem Server unterbrochen wird. Zu diesem Zweck werden sogenannte Pings (Testpakete) an unabhängige Server geschickt – sobald diese nicht antworten, wählt sich die Ersatzverbindung mit einer neuen IP-Adresse ein. Die Unterbrechung dauert wenige Sekunden.
- Bonding. Beim Bonding werden mehrere Internetverbindungen mit derselben IP-Adresse an zwei oder mehrere unterschiedliche Internet-Provider angebunden. Auch verschiedene Techniken wie Mobilfunk, Kabel oder Glasfaser lassen sich zu einer Standleitung bündeln. Mit dieser Methode kann ein Maximum an Sicherheit für eine durchgehende und stabile Internetverbindung erreicht werden.
Hinweis
Was es bei den WLAN-Einstellungen zu beachten gilt, um die Kommunikation über Drahtlosnetzwerke vor Hacker-Angriffen abzusichern, erfahren Sie hier: WLAN.
Wie lässt sich die Internetverbindung verbessern?
In der Regel sorgen direkte Kabelverbindungen (LAN) für stabilere Internetverbindungen als Netzwerke via WLAN-Modem. In den meisten Haushalten wird WLAN aus praktischen Gründen jedoch bevorzugt: Via WLAN-Verbindung können mehrere Geräte im Haushalt gleichzeitig denselben Internetzugang verwenden – und das ohne Kabelanschluss. WLAN-Verbindungen sind in der Praxis allerdings störanfälliger, da der Funk durch verschiedene externe Faktoren (Mauern, Interferenzen mit anderen Funkwellen) negativ beeinträchtigt werden kann. Aus diesem Grund lohnt es sich, einige Aspekte rund um die WLAN-Verbindung beziehungsweise den Router zu berücksichtigen, wenn eine möglichst schnelle Internetverbindung sichergestellt werden soll.
Tipp 1: Geschwindigkeit überprüfen. Ein Internet-Speedtest gibt Ihnen Auskunft darüber, wie gut das WLAN zu Hause funktioniert. Hierfür gibt es verschiedene Anbieter – achten Sie bei der Wahl für einen Anbieter jedoch darauf, welche Daten dieser für die Überprüfung verarbeitet. Bei einem Speedtest werden die Internetgeschwindigkeit und Verbindungsqualität zwischen Endgerät und Server überprüft. Liegen die Werte deutlich unter den vertraglich vereinbarten Leistungen, sollte der Test bei direkter Verbindung mit dem Router mittels LAN-Kabel nochmals wiederholt werden. Dadurch verfälschen Störungen bzw. die Verbindungsqualität des WLAN-Signals nicht die Messergebnisse. Falls weiterhin eine zu geringe Leistung gemessen wird, können Sie sich an den Support des Internetanbieters wenden. Dieser überprüft anschließend, ob eine Störung vonseiten des Providers vorliegt.
Tipp 2: Router überprüfen. Die Position des Routers (Netzwerkgerät) kann die Internetverbindung maßgeblich beeinflussen. Im Idealfall sollte dieser möglichst zentral im Raum und dabei erhöht und freistehen. Dicke Wände und andere in der Nähe befindliche technische Geräte können die Funktion des Routers negativ beeinflussen. Verfügt das Modem über eine externe Antenne, kann es sich lohnen, mit der Neuausrichtung der Antenne zu experimentieren.
Tipp 3: Repeater einsetzen. Bei einem Repeater handelt es sich um einen Signalverstärker. Das Gerät kann üblicherweise in eine Steckdose gesteckt werden und verstärkt die Reichweite des WLAN-Signals um ein Vielfaches.
Tipp 4: Kabel statt WLAN. Eine kabellose Internetverbindung (WLAN) ist zwar bequem, im Zweifelfalls sorgt ein direkter Netzwerkanschluss mit Kabel jedoch für eine stabilere Internetleitung. Eine Kabelverbindung zwischen Router und Endgerät eignet sich besonders für Desktop-Computer.
Tipp 5: Funkstörungen vermeiden. Eine weitere Ursache für eine schlechte WLAN-Verbindung können Funkstörungen sein. Viele andere funkfähige Geräte (Bluetooth-Sender, Mikrowelle) nutzen denselben Frequenzbereich wie das WLAN von 2,4 GHz (Standardfunkfrequenz für WLAN). Hinzu kommen benachbarte Wohnungen, in denen ebenfalls WLAN-Verbindungen mit derselben Frequenz verwendet werden. Um Interferenzen zu vermeiden, bietet sich der Umstieg auf das 5 GHz-Frequenzband an, sofern der Router und alle Endgeräte das 5-Gigahertz-Frequenzband auch unterstützen. Dieses ist weniger ausgelastet und auch weniger störanfällig. Es verfügt allerdings über eine kürzere Reichweite wie ein 2,4-GHz-Band. Darüber hinaus können Sie auch die Anbindung anderer internetfähiger Geräte an das Heimnetzwerk reduzieren oder den Funk-Kanal der WLAN-Verbindung ändern.
Tipp 6: Browser überprüfen. Programme und Einstellungen können neben der Hardware ebenfalls einen großen Einfluss auf die Qualität der Internetverbindung haben. Als schnelle Browser gelten zum Beispiel Google Chrome, Mozilla Firefox und Opera. Um den Arbeitsspeicher zu entlasten und die Ladezeit zu beschleunigen, können außerdem folgende Einstellungen im Browser vorgenommen werden:
- Einen leeren Tab als Startseite verwenden
- Pop-Up-Fenster blockieren
- AdBlocker verwenden
- Lesemodus einstellen (für Seiten mit viel Text wie Nachrichtenportale)
Hinweis
IT-Sicherheit ist im Home-Office von besonderer Bedeutung. Welche Business-Continuity-Maßnahmen ein sicheres Arbeiten zu Hause ermöglichen, erfahren Sie in unserem Beitrag „Schutzmaßnahmen zur Erhöhung der Business Continuity im Home-Office“.
Probleme mit der Internetverbindung: die häufigsten Ursachen
Verbindungsprobleme können unterschiedliche Fehlerquellen aufweisen: Sie können beim Betriebssystem liegen, beim Browser, bei der Hardware-Konfiguration oder beim Internetanbieter. Um die Ursache für Internetverbindungsprobleme schnell zu finden, sollten Userinnen und User systematisch vorgehen und sich fragen, wann die Verbindung zuletzt stabil war und welche Änderungen sie seitdem am PC, am Betriebssystem, am Router oder an der Verkabelung vorgenommen haben. Bei der systematischen Fehlerbehebung sollten zunächst die Hardware-Komponenten untersucht werden:
- Hardware. Überprüfen Sie, ob das Kabel zwischen Router und PC ordnungsgemäß angeschlossen ist. Versuchen Sie das WLAN-Gerät neu auszurichten, um eine stärkere Signalstärke zu bekommen. Auch ein Neustart des Rechners und des Routers können helfen.
- Systemfehler. Überprüfen Sie, ob Ihr Betriebssystem eine aktive Internetverbindung erkennt. Eventuell liegt ein Problem bei der Zuordnung der IP-Adresse vor. In diesem Fall könnten der Neustart des Geräts sowie ein Neustart des Routers bereits Abhilfe verschaffen. Liegt das Problem weiterhin vor, löschen Sie die WLAN-Verbindung in den Netzwerk-Einstellungen des Geräts und verbinden Sie sich erneut. Manchmal kann auch der Treiber des Routers Verbindungsprobleme verursachen, wenn dieser überholt ist. Suchen Sie daher nach Updates und aktualisieren Sie Ihren Router.
- Browserprobleme. Wenn die Hardware korrekt angeschlossen ist und das Betriebssystem eine Internetverbindung erkennt, liegt das Problem entweder beim Internet-Server oder bei den Browser-Einstellungen. Probieren Sie beispielsweise einen alternativen Browser aus. Sollte dieser funktionieren, könnte ein Update des Standardbrowsers den gewünschten Erfolg bringen.
Hinweis
Internetausfälle können auch auf den Provider zurückzuführen sein. Eine Übersicht zu aktuellen Störungsmeldung und Netzausfällen in Österreich finden Sie auf der Website Netzausfall.at.
Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria