Google Maps im Überblick: Funktionen, Datenschutz und Alternativen

Der Online-Kartendienst von Google ist eine praktische Navigationshilfe und wird von vielen Menschen genutzt. Wodurch sich der Service von anderen unterscheidet und was Sie bei der Verwendung beachten sollten, lesen Sie hier.

Skyline einer Stadt mit Karten-Symbolen
  Foto: Adobe Stock

Mit Google Maps können Nutzerinnen und Nutzer weltweit per Computer oder Smartphone-App auf einer digitalen Landkarte nach beliebigen Orten suchen: Wohnadressen, Unternehmen, Restaurants, Unterkünfte, Bankomaten oder Sehenswürdigkeiten. Mithilfe des Routenplaners weist das Programm auch gleich den richtigen Weg zum gewünschten Ziel. Das Produkt wurde 2005 eingeführt und ist heute mit Abstand der meistgenutzte Online-Kartendienst.  

 

Google Maps: Funktionen im Überblick

  • Standortbestimmung: Google Maps greift auf die GPS-Daten der Nutzerinnen und Nutzer zu und bestimmt so den genauen Standort. Damit ist neben der Suche nach der gewünschten Destination auch eine Routenplanung möglich.
  • Routenplanung: Für die Routenplanung kann man entweder eine beliebige Adresse als Startpunkt eingeben oder den eigenen Standort wählen. Google Maps ermittelt sowohl Auto- oder Fahrradstrecken als auch Routen mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß. Die Daten für öffentliche Verkehrsmittel wie etwa den ÖBB oder den Wiener Linien erhält Google Maps über ein API (Application Programming Interface). Durch API-Schlüssel können Programme interagieren oder miteinander verknüpft werden. So ist es etwa möglich, Google Maps in Webseiten anderer Dienstleister einzubinden.
  • Bewertung von Unternehmen und Institutionen: Nutzerinnen und Nutzer, die in ihrem Google-Konto angemeldet sind, können über Google Maps Restaurants, Hotels oder Unternehmen bewerten sowie eigens verfasste Rezensionen veröffentlichen.
  • Google Street View: In der Straßenansicht können sich Nutzerinnen und Nutzer den gesuchten Ort und die Umgebung schon vor ihrem Besuch ansehen. Die Fotos stammen einerseits von Google-Autos mit speziellen Kameras, die regelmäßig unterwegs sind und 360-Grad-Aufnahmen von Straßen und Sehenswürdigkeiten machen. Andererseits steuern auch Nutzerinnen und Nutzer Bilder bei, die mit Kontoname und Profilbild gekennzeichnet sind.

Hinweis

Obwohl der offizielle Startschuss für Google Street View bereits 2007 fiel, fuhren die ersten Autos in Österreich erst zehn Jahre später. Grund dafür waren massive Datenschutzbedenken, die erst mit Googles Einwilligung, Gesichter unkenntlich zu machen und Anträge auf Löschung zuzulassen, zerstreut wurden. In Deutschland dauerte es sogar bis Juli 2023, bis aktuelle Bilder aufgenommen und hochgeladen werden durften.

  • Offline-Karten: Für den Fall, dass auf dem Weg zum gewünschten Ort keine Internetverbindung zur Verfügung steht, können vorab Offline-Karten heruntergeladen werden. Dafür müssen Sie mit dem Internet verbunden sein, den Ort suchen und auf das Feld „Offline-Karte herunterladen“ klicken. Diese kann dann auch ohne Internetverbindung wie gewohnt mit allen Maps-Funktionen genutzt werden.

Tipps für mehr Datenschutz bei der Nutzung von Google Maps

Bei der Verwendung von Google Maps werden alle Aktivitäten wie das Suchen von Orten, die Routenplanung sowie die Bewertung von Restaurants oder Institutionen erfasst. Das gilt auch für Webseiten, in die Google Maps per API integriert ist. Hierbei sammelt Google die Daten aller Nutzerinnen und Nutzer, die die Funktionen von Google Maps auf der jeweiligen Webseite nutzen. Die Daten werden durch den Einsatz von Cookies ermittelt. Welche Daten dabei genau erhoben werden, ist nicht klar, da die Datenschutzbestimmungen von Google nur wenig Einsicht in die Ermittlung von Userdaten zulassen. Allerdings müssen Webseitenbetreibende, die Google Maps einbinden und damit personenbezogene Daten verarbeiten, die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) einhalten.

Hinweis

Webseiten, die Cookies verwenden, müssen die Zustimmung von Nutzerinnen und Nutzern über sogenannte Cookie-Banner einholen. Welchen gesetzlichen Anforderungen diese entsprechen müssen, lesen Sie im Beitrag „Cookie-Banner: Wann sind sie DSGVO-konform?”.

Diese Tipps sollten Sie beachten, um Ihre Daten zu schützen:

  • Deaktivieren Sie den Standortverlauf

Google Maps zeichnet den Standort kontinuierlich im Hintergrund auf, selbst wenn die App geschlossen ist. Um das Speichern des Standortverlaufs auszuschalten, gehen Sie in die Einstellungen der App, dann weiter auf „Persönliche Inhalte“ und klicken anschließend auf „Standortverlauf“ beziehungsweise „Zeitachse“. Dort können Sie diesen deaktivieren oder auch löschen. Im Google-Konto selbst finden Sie diese Möglichkeit unter Kontoeinstellungen, „Daten & Personalisierung“ und dort unter „Aktivitätseinstellungen“.

  • Schränken Sie die Standortfreigabe ein

Überprüfen Sie, welche Personen Zugriff auf Ihren Standort haben, wenn Sie diesen teilen, und für wie lange. Den Zugriff können Sie ebenfalls einschränken. Gehen Sie dafür in die App Google Maps und drücken Sie auf Ihr Profilbild in der rechten oberen Ecke. Drücken Sie anschließend auf „Standortfreigabe“ – dort sehen Sie, wer Zugriff hat und wie lange Sie Ihren Standort bereits teilen.

  • Deaktivieren Sie personalisierte Werbung

Google nutzt die Aktivitätsdaten der Userinnen und User, um deren Interessen zu ermitteln und personalisierte Werbung zu Produkten und Dienstleistungen auszuspielen. Um das einzuschränken, rufen Sie in den Einstellungen Ihres Google-Kontos „Daten und Datenschutz“ auf. Dort können Sie unter „Einstellungen für Werbung“ die personalisierte Werbung deaktivieren und Ihre Aktivitätsdaten löschen.

  • Verwenden Sie den Inkognito-Modus

Damit so wenig Daten wie möglich gesammelt werden, können Sie den Inkognito-Modus aktivieren. Suchanfragen und Bewegungen werden so gar nicht erst im Browserverlauf aufgezeichnet und Cookies nicht dauerhaft gespeichert. Aber aufpassen: Der Inkognito-Modus verhindert nicht vollständig, dass Nutzungsaktivitäten zu Werbezwecken getrackt werden.  Allerdings werden persönliche Daten anonymisiert.

Hinweis

Bereits im Jahr 2020 brachte die Aufzeichnung von Daten im Inkognito-Modus dem Google-Konzern eine Sammelklage ein. Anfang 2024 einigte man sich jedoch auf einen Vergleich, bei dem Google versprach, sämtliche gesammelten Daten zu löschen oder vollständig zu de-identifizieren.

  • Machen Sie einen Sicherheitscheck

Dieses Tool prüft Ihr Google-Konto und gibt personalisierte und praktische Empfehlungen für die Anpassung der Sicherheitseinstellungen. Im Menü Ihres Google-Kontos finden Sie den Reiter „Sicherheit“, unter dem der Sicherheitscheck zu finden ist. Dort werden Sie Schritt für Schritt durch den Check geführt.

  • Verwalten Sie Ihre Rezensionen

Sämtliche Rezensionen, die Sie mit Ihrem Google-Konto veröffentlichen, sind für jede und jeden im Netz sichtbar. Andere Nutzerinnen und Nutzer können außerdem Ihren Namen sowie Fotos und Videos inklusive der jeweiligen Standortinformationen, die Sie bereits auf Google Maps gepostet haben, sehen. In Ihrem Profil können Sie Ihre Rezensionen jederzeit einsehen, bearbeiten oder löschen.

Alternativen zu Google Maps

Da Google Maps auf Android-Smartphones bereits vorinstalliert ist und von vielen Menschen und Unternehmen genutzt wird, scheint es keine ernsthafte Konkurrenz zu geben. Dennoch stehen einige andere Kartendienste mit ähnlichen Funktionen zur Verfügung – hier sind drei Beispiele:

  • Bing Maps

Bing Maps ist eine beliebte Alternative zu Google Maps und war ursprünglich unter dem Namen MapPoint bekannt. Bing bietet die geläufigen Funktionen wie Routenplanung und Standortsuche. Auf der jeweiligen Route werden wie auch bei Google Baustellen, Unfälle und Straßensperrungen angezeigt. Diese können ein- und ausgeblendet werden. Bing Maps bietet ebenso eine Street-View-Option sowie eine Übersicht der aktuellen Verkehrslage.

  • Apple Maps

Apple Maps ist der einzige Kartendienst, der nur mit dem Betriebssystem iOS (iPhone/iPad) verwendbar ist. Der Service ist sehr datenschutzfreundlich und seine Funktionen wurden über die Jahre laufend optimiert. Um Apple Maps zu nutzen, müssen Sie nicht mit der Apple-ID bei iCloud angemeldet sein, außerdem wird eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verwendet, sodass Apple nicht auf Ihre Daten zugreifen kann. Für Einkaufszentren oder Flughäfen können Sie außerdem Indoor-Karten nutzen, um sich schneller zurechtzufinden.

  • OsmAnd

OsmAnd ist eine praktische Alternative zu den Offline-Karten von Google Maps. Die Karten werden kontinuierlich aktualisiert und bieten somit stets aktuelle Informationen auch ohne Internetzugang. Anders als bei Google Maps werden für die Routenplanung nicht Startort und Ziel eingegeben, sondern die Nutzerinnen und Nutzer müssen die Punkte auf der Karte markieren. Durch ihre Topografie-Funktion ist die App vor allem für Mountainbike-Touren oder Wanderungen geeignet. Dabei werden Eigenschaften des jeweiligen Geländes angegeben, wie Höhenlinien, Schattierungen oder Neigungen. Das hilft den Nutzerinnen und Nutzern bei der Einschätzung der gewählten Strecke.

Letzte Aktualisierung: 1. Juli 2024

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria