Falsche Gewinnbenachrichtigungen in echten Gewinnspielen

An einem Facebook-Gewinnspiel teilgenommen? Vorsicht, Kriminelle nutzen echte Gewinnspiele für Betrugsmaschen. Mit Fake-Profilen kommentieren sie die Kommentare der Teilnehmer/innen und behaupten, sie hätten gewonnen. Mit einem Link locken sie auf eine betrügerische Webseite.

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Foto: Adobe Stock

Falsche Gewinnbenachrichtigungen

Um bei einem Gewinnspiel auf Facebook oder Instagram mitzumachen, müssen Nutzer/innen in der Regel der Unternehmensseite folgen und kommentieren, warum sie gerne gewinnen würden.

Auch Kriminelle verbreiten Gewinnspiele: Sie erstellen Fake-Profile bekannter Unternehmen und verbreiten in deren Namen Gewinnspiele. Diese werden oft auch über Anzeigen beworben. In letzter Zeit wurden zum Beispiel gefälschte Gewinnspiele für Eintrittskarten in den Tiergarten Schönbrunn, für Spar-Geschenkkarten und Klimatickets verbreitet. Mittlerweile missbrauchen Kriminelle aber echte Gewinnspiele für Betrugsmaschen.

Sie kommentieren bei echten Gewinnspielen und gratulieren den Teilnehmer/innen zum Gewinn. Diese werden aufgefordert, einem Link zu folgen und sich zu registrieren. Die nachgeahmten Profile wirken glaubwürdig, da Name und Profilbild von echten Unternehmensprofilen gestohlen wurden.

Fake Gewinnbenachrichtigung
Screenshot: Gefälschte Gewinnbenachrichtigung bei einem echten Gewinnspiel. Foto: ÖIAT

Was passiert, wenn man auf den Link klickt?

Sie landen auf einer gefälschten Gewinnseite. Dort werden Ihre Daten abgefragt, was auch verständlich ist, da diese für den Versand benötigt werden. In einem weiteren Schritt werden Sie aufgefordert, einen kleinen Geldbetrag per Kreditkarte zu bezahlen. Angeblich müssen die Versandkosten für den Gewinn selbst bezahlt werden. Doch wer seine Daten eingibt, tappt in eine Abo-Falle. Kriminelle buchen dann Monat für Monat zwischen 50 und 90 Euro von Ihrer Kreditkarte ab.

Gewinn oder Betrug? So schützen Sie sich

  • Wenn Sie aufgefordert werden, Geld zu überweisen oder Zahlungsdaten anzugeben, handelt es sich um Betrug.
  • Prüfen Sie das Profil, auf dem das Gewinnspiel angekündigt wird. Um herauszufinden, ob es sich um die echte Seite des Unternehmens handelt, besuchen Sie die Webseite des Unternehmens. Dort sind in der Regel die Social-Media-Profile verlinkt.
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Sie in der Gewinnbenachrichtigung aufgefordert werden, einem Link zu folgen.
  • Geben Sie niemals leichtfertig Ihre Daten preis. Persönliche Daten sind für Kriminelle sehr wertvoll!
  • Haben Sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen? Willkürliche Gewinnbenachrichtigungen sind immer betrügerisch.
Tipp

Melden Sie betrügerische Gewinnspiele bzw. falsche Gewinnmitteilungen ans Soziale Netzwerk!

In eine Abo-Falle getappt? Holen Sie sich Ihr Geld zurück

  • Suchen Sie auf der Kreditkartenabrechnung nach einem Firmennamen oder einer Website. So finden Sie möglicherweise die Kontaktdaten des betrügerischen Abo-Anbieters heraus.
  • Wenden Sie sich schriftlich an den Abo-Anbieter und kündigen Sie das Abo. Verlangen Sie eine sofortige Rückbuchung der abgebuchten Beträge. Argumentieren Sie, dass Sie bewusst getäuscht wurden und nicht über den Vertragsabschluss informiert wurden. Daher kommt kein rechtmäßiger Abo-Vertrag zustande.
  • Der Abo-Anbieter geht nicht auf Ihre Forderungen ein? Kontaktieren Sie Ihr Kreditkarteninstitut. Fordern Sie eine Rückerstattung aller Beträge und verweisen Sie auf § 67 Zahlungsdienstleistungsgesetz 2018. Dieses Gesetz besagt, dass Beträge, die ohne Ihre Zustimmung abgebucht wurden (z. B. Beträge, auf die beim Kauf nicht ausreichend hingewiesen wurde), vom Zahlungsdienstleister zurückerstattet werden müssen.
  • Möglicherweise müssen Sie Ihre Kreditkarte sperren – klären Sie das am besten mit Ihrem Kreditkarteninstitut. Vielleicht genügt es auch, nur den Abo-Anbieter für weitere Abbuchungen zu sperren.
Letzte Aktualisierung: 11. Juni 2024

Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)