Digital Innovation Hubs: Digitalisierung für KMU
Expertise, Weiterbildung und die richtigen Kontakte: All das bieten die Digital Innovation Hubs (DIH) kleinen und mittleren Unternehmen, die sich informieren wollen oder selbst aktiv an digitalen Projekten arbeiten.
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bedeutet Digitalisierung zugleich Chancen und Herausforderungen. Einerseits können neue Technologien, komplexe Infrastrukturen und der ständige Wandel der digitalen Welt zunächst abschreckend erscheinen. Andererseits entstehen durch die digitale Transformation auch neue Bedürfnisse – sowohl auf Unternehmensebene als auch aufseiten der Anwenderinnen und Anwender. Durch die Bedienung dieser Nischen können auch kleinere Firmen einen wirtschaftlichen Nutzen ziehen.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei stets im Ausbau digitaler Kompetenzen. Genau hier setzen die Digital Innovation Hubs (DIH) an. Seit 2019 gibt es die Innovationszentren mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen an mehreren Standorten in ganz Österreich.
Sie sind regionale Anlaufstellen für Unternehmen aller Branchen, die sich fit für die Zukunft machen wollen, und bieten einen niederschwelligen Zugang zu digitalem Know-how und neuen Technologien. Die Unternehmen finden hier Partner aus Wirtschaft und Forschung, die sie auf dem Weg in die digitale Welt begleiten, und profitieren so von kostengünstigen bzw. kostenlosen Services.
Was bieten die Digital Innovation Hubs konkret?
Die DIH sind territorial aufgeteilt, es gibt drei nationale DIH:
- DIH Ost für KMU aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland, mit Standorten in Bruck an der Leitha, Horn, Eisenstadt, Oberpullendorf, Pinkafeld, St. Pölten, Wien, Wiener Neustadt und Wieselburg
- DIH Süd für KMU aus Kärnten, Steiermark, dem Burgenland und Osttirol, mit den wichtigsten Standorten in Graz, Villach und Klagenfurt
- DIH West für KMU aus Salzburg, Tirol und Vorarlberg, mit Standorten in Dornbirn, Innsbruck, Kufstein und Salzburg
Die Angebote der DIH lassen sich in drei Hauptbereiche unterteilen:
- Information: Hier erhalten Unternehmen wertvolle Einblicke in die neuesten digitalen Trends. Welche Technologien gibt es? Wie können sie im eigenen Betrieb sinnvoll eingesetzt werden? Antworten auf diese und viele weitere Fragen liefern Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen – von der Qualitätssicherung im 3D-Druck bis hin zu industrieller Robotik.
- Weiterbildung: Damit Digitalisierung gelingt, müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend geschult sein. In den DIH werden praxisnahe Workshops und Qualifizierungsmaßnahmen angeboten, die die Teams fit für die digitale Zukunft machen: von Lasercutter-Workshops bis hin zu Digitalisierungs-ABCs für Klein- und Familienbetriebe.
- Digitale Innovation: Unternehmen, die bereits digitale Projekte entwickeln und erproben, sind im Innovationsbereich der DIH richtig: Vom ersten Konzept bis zur Umsetzung können Betriebe auf die Expertise und die Labore der DIH zurückgreifen. Außerdem lernen KMU lokale Leuchtturmprojekte kennen und knüpfen so wertvolle Kontakte mit Pionieren und Forschenden. Mit dem Digitalisierungspraktikum gibt es beispielsweise auch die kostenlose Möglichkeit, Masterstudierende direkt in Ihr Unternehmen zu integrieren.
Um an den einzelnen Veranstaltungen und Weiterbildungen teilzunehmen, müssen sich Interessierte mit ihrem Unternehmen einmalig beim regional zuständigen DIH registrieren und können sich im Anschluss anmelden. Darüber hinaus stehen an den DIH Ansprechpersonen zu verschiedenen Themenbereichen zur Verfügung.
Digitalisierung ohne IT-Sicherheit ist wie Klettern ohne Helm und Gurt. Damit sich KMU besser vor Cyberangriffen schützen können, hat die Informationsplattform Watchlist Internet ein „Cybersecurity Awareness Playbook“ sowie einen Phishing-Simulator entwickelt. Mehr Infos bietet der Beitrag „Cybersicherheit für KMU: Watchlist Internet bietet Handbuch und Phishing-Simulator“.
Digitaler Schub aus Europa
Ergänzt wird das nationale DIH-Netzwerk seit 2022 durch die European Digital Innovation Hubs (EDIH), die im Rahmen des „DIGITAL Europe Programme“ entstanden sind. Auch hier steht die Digitalisierung von KMU im Fokus. Die Mission der EDIH lautet, die Einführung digitaler Technologien in KMU, Unternehmen mit bis zu 3.000 Mitarbeitenden (Midcaps) und in der der öffentlichen Verwaltung zu fördern. Zum Angebot gehören „Test-before-Invest“-Services, Trainings und Workshops, Hilfe bei der Investorensuche sowie Vernetzung mit relevanten Partnern.
In Österreich gibt es aktuell vier solche EDIH-Projekte mit verschiedenen Standorten in ganz Österreich, wobei jeder EDIH einen großen Themenbereich abdeckt. So ist beispielsweise der „EDIH for Agrifood, Timber and Energy – innovATE“ die richtige Anlaufstelle für KMU aus der Land- und Forstwirtschaft, der Energiewirtschaft, Umwelttechnik und der Lebensmittelindustrie.
Das „IT-Sicherheitshandbuch für KMU“ der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) unterstützt Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer dabei, die richtigen organisatorischen und technischen Veränderungen zu initiieren, um ihre Unternehmen gegen Gefahren aus dem Netz zu wappnen.
Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria