Der Briefkasten daheim als Einfallstor für Internet-Betrugsmaschen
Online-Betrug lauert nicht nur im Internet. Zu Anrufen und SMS, die oft in Online-Betrugsmaschen führen, gesellt sich nun auch der Postkasten des Eigenheims als Einfallstor für Kriminelle hinzu.
Sie nutzen die Briefkästen ihrer Opfer beispielsweise, um Sendungen aus Bestellbetrug zu erhalten, Daten und in weiterer Folge Geld zu stehlen oder um betrügerische Handwerksdienste und dazugehörige Websites zu bewerben.
Gefälschte „gelbe Zettel“ mit QR-Codes im Postkasten
Die Polizei warnt aktuell vor gefälschten Postbenachrichtigungen im Postkasten. Die Kriminellen warfen dabei massenhaft gefälschte gelbe Zettel wie am Bild unten zu sehen in Postkästen potenzieller Opfer ein. Auf diesen befand sich ein QR-Code, welcher gescannt werden konnte und auf einen betrügerischen Nachbau der Website des zentralen Melderegister (ZMR) führte. Auf dieser Website wurden folglich persönliche Daten der Opfer abgefragt.
Sie haben unerwartet einen gelben Zettel mit QR-Code im Postkasten? Kontrollieren Sie möglichst genau, ob die Benachrichtigung echt ist. Sollten Sie den QR-Code scannen müssen, um die Echtheit zu prüfen, dann achten Sie unbedingt auf die Echtheit des Links der Website, auf welcher Sie landen!
Aufgebrochene Postkästen wegen Bestellbetrug
Im Fall von aufgebrochenen Postkästen wegen Bestellbetrugs ist der Betrug am Opfer bereits geschehen, wenn der beschädigte Briefkasten entdeckt wird. Dieser Moment ist lediglich der, in dem Betroffene zum ersten Mal von dem Betrug erfahren. Kriminelle bestellen aktuell nämlich immer wieder Pakete auf Rechnung im Namen ihrer Opfer. Sie bauen darauf, dass die Pakete nicht entgegengenommen werden können und in einer Postempfangsbox landen. Um diese zu öffnen, brechen sie die Postkästen auf und entnehmen die gelben Zettel.
Ihr Postkasten wurde aufgebrochen? Dann handelt es sich nicht zwingend um Bestellbetrug. Sollten Sie in den nachfolgenden Tagen oder Wochen aber Rechnungen für nie getätigte Käufe erhalten, dann müssen Sie aktiv werden und die Shops, die Ihnen Rechnungen senden, über den Betrug informieren. Doch keine Angst: Die Rechnungen müssen Sie nicht bezahlen!
Unseriöse Handwerksdienste werben über Briefkästen
Unseriöse Handwerksdienste, die minderwertige Arbeiten durchführen, dafür aber Wucherpreise verlangen, stellen ein großes Problem dar. Um vor diesen zu warnen, führen wir eine Liste betrügerischer Handwerksdienste. Diese unseriösen Installateursdienste, Möbeltransporte, Elektriker:innen und Schlüsseldienste werben mittlerweile aber auch immer wieder über Werbung und Flyer im Briefkasten. Informationen zu den Unternehmen sind darauf meist nicht zu finden. Lediglich eine Telefonnummer sowie unrealistisch günstige Preise sind meist abgebildet.
Sie finden Werbung für Handwerksdienste im Postkasten? Dabei handelt es sich nicht zwingend um Betrug. Wenn aber kaum Informationen zum Unternehmen auf der Werbung zu finden sind und die Preise viel zu günstig scheinen, ist Vorsicht geboten!
Betrügerischer Brief im Namen der Stadt Wien
Kriminelle warfen bei dieser Betrugsmasche Briefe im Namen der Stadt Wien, die umgehend selbst vor der Betrugsmasche warnte, in die Postkästen ihrer Opfer. In diesen echt aussehenden Briefen wurden Empfänger:innen wiederum dazu aufgefordert, einen QR-Code zu scannen und auf gefälschten Websites Daten einzugeben. Auch hier landeten bekanntgegebene Daten direkt in den Händen Krimineller und konnten dadurch für Folgebetrugsmaschen genützt werden.
Unerwartete Schreiben Ihrer Stadt oder Gemeinde im Postkasten? Auch hier handelt es sich natürlich nicht zwingend um Betrug. Sobald man Datenbekanntgaben oder das Scannen von QR-Codes von Ihnen verlangt, ist es aber wichtig sicherzustellen, dass Sie es nicht mit Kriminellen zu tun haben, die es auf Ihre Daten abgesehen haben!
Für den Inhalt verantwortlich: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT)