Einstellungen für den Datenschutz am iPhone: Tipps und allgemeine Hinweise

Der US-Konzern Apple hat die letzten Jahre versucht sein Image in Bezug auf Datenschutz aufzupolieren. Wie sicher sind unsere Daten auf iPhones jedoch wirklich? In diesem Artikel finden Sie einfache Methoden, um Ihren digitalen Fußabdruck auf iPhones ab iOS 16 so klein wie möglich zu halten.

Vektorgrafik: iPhone mit Security-Symbol
Datenschutz am iPhone. Foto: Adobe Stock

Datenschutz und Privatsphäre umfassen auf einem iPhone beispielsweise den Schutz der eigenen Standortdaten. Werden diese nicht geschützt, können sie etwa von Social-Media-Apps genutzt werden, um gezielt Anzeigen auszuspielen, die für Ihren Standort relevant sind. Fliegen Sie etwa ins Ausland, kann es sein, dass Sie plötzlich Werbung für dortige Produkte und Dienstleistungen bekommen. Aber auch Gesundheitsdaten sind ein sensibles Gut, das es zu schützen gilt.

 

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um verschiedene Kategorien persönlicher Daten zu schützen:

  • Standortdaten: Die Berechtigung, Ihren Standort anzufordern, kann für einzelne Apps unter Einstellungen -> Datenschutz & Sicherheit -> Ortungsdienste angepasst werden. Falls Sie Ortungsdienste generell deaktivieren möchten, ist dies im selben Punkt möglich. Allerdings können dann Karten-Apps wie Google Maps oder Apple Maps nicht mehr zur Routenführung genutzt werden.
  • Tracking (in Bezug auf die Internetnutzung): Es ist ratsam, das Tracking auszuschalten. Dadurch wird theoretisch verhindert, dass Apps Ihr Nutzungsverhalten auf anderen Websites und Apps anfordern können. Unter Einstellungen -> Datenschutz & Sicherheit -> Tracking kann die Option „Apps erlauben, Tracking anzufordern“ deaktiviert werden. In der Praxis wird das Tracking dadurch leider nicht zu 100 Prozent unterbunden. Mit der Einführung der „App Tracking Transparency“ (ATT) im Jahr 2021 wurde viel versprochen – in der Realität wird das Tracking leider einfach auf andere Arten vorgenommen. Beispielsweise kann durch „Fingerprinting“ weiterhin ein Werbeprofil über Nutzerinnen und Nutzer erstellt werden. Fingerprinting nennt man die Kombination aus eindeutigen Informationen, wie zum Beispiel die Bildschirmgröße des Smartphones oder welcher Webbrowser benutzt wird. Darüber hinaus können Sie für ausgewählte Apps in deren Einstellungen -> [Name der App] die Tracking-Optionen (zum Beispiel Adobe Analytics) auch individuell aktivieren oder deaktivieren.
  • Personalisierte Werbung: Unter Einstellungen -> Datenschutz & Sicherheit -> Apple-Werbung kann personalisierte Werbung von Apple ausgeschaltet werden.
  • Analysedaten: Um technische Verbesserungen an unternehmenseigenen Produkten und Diensten durchführen zu können, sammelt Apple Analysedaten, die das Gerät automatisch an das Unternehmen weiterleitet. Unter Einstellungen -> Datenschutz & Sicherheit -> Analyse & Verbesserungen können alle sämtlichen Unteroptionen bedenkenlos deaktiviert werden.
  • Kontakte: Nicht nur die eigenen Daten sind schützenswert – auch die unserer Freunde und Bekannten. Diese können abgesichert werden, indem man Apps den Zugriff auf Kontakte verbietet. Unter Einstellungen -> [Name der App] kann, sofern die App darauf Zugriff angefordert hat, der Zugang zu Kontakten ausgeschaltet werden. Auch andere Berechtigungen, wie die Möglichkeit, die Kamera oder das Mikrofon zu benutzen, können hier deaktiviert werden.
  • Kalender: Neben den Kontakten sind oft auch Kalendereinträge schützenswert. Auch benötigt nicht jede App den Zugriff auf Ihren Kalender. Bei manchen Apps ist dieser Zugriff auf Ihren Kalender vielleicht sinnvoll, doch viele Apps benötigen diesen Zugriff einfach nicht. Wie bei den Kontakten ist unter Einstellungen -> [Name der App] zumeist als erster Menüpunkt der Zugriff auf den Kalender einstellbar.
  • iCloud: Die eigenen Daten in der iCloud zu sichern ist zwar praktisch, kommt aber leider auch mit Sicherheitsbedenken, da die eigenen Informationen in diesem Fall auf Apples in den USA stehenden Servern gespeichert werden. Benutzerinnen und Benutzer können jedoch seit iOS (bzw. iPadOS) 16.2 also seit Dezember 2022 mithilfe der Advanced Data Protection (ADP) ihre Daten in der iCloud Ende-zu-Ende-verschlüsseln.
    Unter Einstellungen -> [Eigener Name] -> iCloud -> Apps, die iCloud verwenden -> Alle anzeigen kann die Speicherung via iCloud für jede App einzeln deaktiviert werden. Die ADP kann unter Einstellungen -> [Eigener Name] -> iCloud -> Erweiterter Datenschutz aktiviert werden. In diesem Fall erhält man einen 28-stelligen Wiederherstellungsschlüssel, der sicher aufbewahrt werden sollte, um notfalls die eigenen Daten wiederherstellen zu können.
  • Safari: Auch bei Apples eigenem Webbrowser gibt es unkomplizierte Tricks, um weniger Daten zu hinterlassen. Unter Einstellungen -> Safari kann man beispielsweise die Option „Cross-Sitetracking verhindern“ aktivieren. Ebenfalls ratsam ist es, unter dem Punkt „IP-Adresse verbergen“ den Unterpunkt „Vor Trackern“ auszuwählen. Alle Cookies standardmäßig zu blockieren ist jedoch nicht zu empfehlen, da gewisse Websites dann möglicherweise nicht mehr funktionieren.
  • Verschlüsseltes iPhone-Backup lokal gespeichert auf einem Mac oder PC: Bevor man sich auf Reisen begibt, empfiehlt sich ein Backup auf einem anderen Gerät oder auf einem externen Speichermedium. Solange dieses Backup sogar physikalisch vom Netzwerk getrennt ist, sind selbst Ransomware-Angriffe chancenlos. Ein lokales Backup ist auch verschlüsselt möglich, am Mac mit dem „Finder“ via Abschnitt „Allgemein“, am Windows-PC mit „iTunes“ (unter „Übersicht“ beim verbundenen iPhone). Dort ist anschließend nur noch „Lokales Backup verschlüsseln“ auszuwählen bevor „Backup jetzt erstellen“ gestartet wird.

Daten am iPhone: Gesundheit vs. Datenschutz

Ein oft bemängelter Aspekt in Bezug auf Datenschutz ist die Health App. Laut Apple werden Gesundheitsdaten lokal gespeichert. Sollte eine Sicherung in der iCloud erfolgen, werden Daten vollständig verschlüsselt – das heißt, nicht einmal Apple selbst hat auf diese dann Zugriff. So weit, so gut.

Bedenklich wird das Ganze jedoch, wenn sogenannte Drittanbieter-Apps Zugriff auf die Health App anfordern, beispielsweise Kalorienzähler oder Zyklus-Tracking-Apps. Hier ist es ratsam, die Datenschutzbestimmungen der jeweiligen App aufmerksam zu lesen. Aber leider ist auch hier Vorsicht geboten: Unternehmen halten ihre eigenen Bestimmungen nicht zwingend ein.

iPhones und Privatsphäre: Zusammenfassung

Ist es möglich, den Daten-Fußabdruck auf iPhones auf null zu reduzieren? Leider nein. Durch ein paar einfache Klicks kann jedoch potenzieller Datenmissbrauch auf iPhones zumindest erschwert werden. Apples App-Tracking-Transparenz (kurz ATT) ist ebenfalls ein Schritt in eine gute Richtung. Seit diese Funktion eingeführt wurde, kann verhindert werden, dass die zur eindeutigen Geräteidentifizierung gestaltete „Werbe-ID“ Informationen an App-Entwickler darüber weitergibt, wie Sie Ihr iPhone oder iPad verwenden. Sie ist aber trotzdem technisch nicht dazu in der Lage, iPhone-Nutzerinnen und -Nutzern absolute Privatsphäre zu gewährleisten.

Hinweis

Weiterführende Informationen finden Sie auch hier: Grundlegende Sicherheitseinstellungen iOS.

Letzte Aktualisierung: 19. Juni 2023

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria