Cybersecurity für Studierende: Tipps fürs sichere Arbeiten auf der Universität und Zuhause

E-Learning Plattformen, Videokonferenzen, Internetrecherchen und der Datenaustausch mit Kommilitonen – welche Cybersecurity-Maßnahmen im Studentenalltag getroffen werden müssen, erfahren Sie hier.

Schreibtisch auf dem ein Laptop steht und aufgeklappte Bücher
Cybersecurity für Studierende Foto: Adobe Stock

Hochschulen sind ein beliebtes Ziel für Hackerangriffe, da persönliche und forschungsbasierte Daten gespeichert werden und sie im Vergleich zu Behörden und Großunternehmen leichter angreifbar sind. Dies liegt oftmals an den dezentralen Strukturen der Universitäten und ihren autonomen Teilorganisationen. Dadurch wird die Umsetzung der Cybersecurity-Empfehlungen erschwert.
Nichtsdestotrotz ist es essenziell, dass Universitäten Schutzmaßnahmen gegen Cyberangriffe setzten, um beispielsweise Ransomware Attacken, bei denen Daten verschlüsselt und erst nach der Bezahlung einer hohen Lösegeldsumme freigegeben werden, zu verhindern.

Hinweis

Welche Vorsichtsmaßnahmen Sie treffen können, um sich vor einem Ransomware Angriff zu schützen, erfahren Sie in dem Beitrag Erpressungstrojaner – Vorbeugende Maßnahmen.

In diesem Zusammenhang ist wichtig, dass Hochschulen regelmäßige Back-ups und Softwareupdates vollziehen und zudem Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen zu dieser Thematik durchführen. Denn oftmals finden Cyberangriffe gezielt auf bestimmte Einrichtungen, Personengruppen oder sogar Einzelpersonen statt. Somit können auch Studentinnen und Studenten Opfer der Cyberkriminalität werden.

Cybersecurity-Gefahren für Studierende

Seit der pandemiebedingten Umstellung der Präsenz- auf die Digitallehre im Jahr 2020 findet der Alltag der Studierenden vermehrt online statt. Studierende greifen mit ihren Privatgeräten auf Lernplattformen zu, nehmen an Videokonferenzen teil, streamen Vorlesungsinhalte und laden sich Lektüre online herunter. Die Onlinelehre bringt zwar Vorteile mit sich, sie birgt aber auch potenzielle Cybersecurity-Gefahren, die ohne notwendige Schutzmaßnahmen fatale Folgen haben können. Um sich als studierende Person vor Cyberangriffen zu schützen, geltende folgende Handlungsempfehlungen:

Browsernutzung: Wenn Sie auf digitale Lernplattformen im Browser zugreifen oder für Arbeiten im World Wide Web recherchieren, überprüfen Sie zuerst die angegebene URL der Webseite. Achten Sie auf das „https“ (übersetzt: „Sicheres Hypertext-Übertragungsprotokoll“) am Anfang der Adresse und kontrollieren Sie diese auf ihre Korrektheit. Zudem können Sie den Inkognito- oder den Privat-Modus des Browsers aktivieren, damit nach Schließung des Tabs gespeicherte Anmeldedaten verworfen werden. Ad-Blocker verhindern die Anzeige von Werbungen, die möglicherweise schädliche Links und Schadprogramme enthalten können.

E-Mails: Phishing E-Mails, die auf Ihre Universität-Mail Adresse geschickt werden, täuschen echte Benachrichtigen der Hochschule vor. Diese haben das Ziel, persönliche Logindaten abzufragen und Schadprogramme, die sich oft im Anhang der Nachricht befindet, auf Ihrem Gerät zu installieren. Um sich vor diesen zu schützen, können Sie den Spamfilter beim Anbieter der E-Mail-Adresse sowie die automatische Aktualisierung des Programms aktivieren. Verdächtige E-Mails werden dann nicht ins Postfach weitergeleitet, sondern als „Spam“ erkannt.

Tipp

Wie Sie Phishing Mails erkennen und was Sie nach einem erfolgten Phishing Angriff tun, erfahren Sie in dem Beitrag Phishing-Mails: Erste-Hilfe-Anleitung nach Betrugsfällen durch Phishing

Videokonferenzen: Auch die Teilnahme an virtuellen Meetings birgt Cybergefahren. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Sie nur seriösen und vertrauenswürdigen Einladungslinks für universitäre Veranstaltungen folgen. Öffnen Sie keine Einladungslinks, die in WhatsApp- beziehungsweise Facebookgruppen verbreitet werden, da Sie dadurch Opfer eines Cyberangriffs werden können.

Hinweis

Mehr über die sichere Teilnahme an Videokonferenzen erfahren Sie hier.

Tipps für den Studierendenalltag

Um Ihnen einen sicheren Start in das neue Semester zu ermöglichen, haben wir die wichtigsten Cybersecurity-Tipps zusammengefasst:

  1. Wählen Sie ein sicheres Passwort für Ihre Hochschulplattformen. Zudem sollten Sie für verschiedene Dienste unterschiedliche Kennwörter verwenden. Mithilfe eines Passwortmanagers können Sie Ihre Zugangsdaten leichter verwalten und anwenden.
  2. Regelmäßige Backups auf einem externen Speicher wie einem USB-Stick oder einer externen Festplatte bietet Ihnen Schutz vor einer Ransomware-Attacke. Im Falle eines Angriffs haben Sie somit weiterhin Zugang zu Ihren Universitätsdokumenten.
  3. Laden Sie sich Softwares, die Sie für Ihr Studium benötigen, nur aus vertrauenswürdigen Quellen wie dem bei Mobilgeräten vorinstallierten App-Store herunter. So vermeiden Sie die Installation von einer Schadsoftware auf Ihrem Gerät.
  4. Aktualisieren Sie regelmäßig Ihr Betriebssystem und Ihre Virenschutz-Software.
  5. Wenn Sie in einer Bibliothek oder einem anderen öffentlichen Ort lernen, sollten Sie beim Verlassen des Platzes Ihren Laptop-Bildschirm sperren. Somit können unbefugte Dritte nicht einsteigen, wenn Sie Ihr Gerät unbeaufsichtigt lassen.
  6. Meiden Sie öffentliche, meist ungesicherte WLAN-Netzwerke. Greifen Sie lieber auf gesicherte Universitäts-Verbindungen zurück, um Cyberangriffe zu umgehen.
Letzte Aktualisierung: 2. November 2021

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria