Verschiedene Benutzerkonten einrichten: Tipps für Windows

Der Umgang mit Benutzerkonten ist für die Sicherheit Ihres PCs entscheidend. Hier erfahren Sie, wie Sie ein Konto einrichten und warum Sie einen Administrator-Account niemals als Hauptkonto nutzen sollten.

Offener Laptop von oben mit Händen auf der Tastatur
Konten administrieren. Foto: Adobe Stock

Selten bleibt man die alleinige Nutzerin oder der alleinige Nutzer des eigenen PCs: Häufig wird dieser über längere Zeit mit anderen geteilt, zum Beispiel mit der Partnerin, dem Partner oder mit den Kindern. Manchmal benötigt auch eine Freundin oder ein Freund kurzfristig Zugang zu Ihrem PC.

Gerade weil es so viele Szenarien gibt, in denen man den eigenen PC mit anderen teilt, bietet Windows verschiedene Typen von Benutzerkonten mit unterschiedlichen Berechtigungen. Dabei ist es dem Administrator des PCs, also Ihnen, vorbehalten, die Benutzerkonten entsprechend zuzuteilen.

Warum es wichtig ist, mehrere Windows-Accounts einzurichten, und wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Warum sollte ich verschiedene Benutzerkonten einrichten?

Ein Windows-Rechner lässt sich so konfigurieren, dass mehrere Personen ihn benutzen können, ohne dabei Zugriff auf die persönlichen Daten von anderen zu erlangen. Dabei erhält jede Person ihr eigenes Konto oder mehreren Nutzerinnen und Nutzern wird der Zugriff auf denselben Account (Gastkonto) gewährt. Jedes Konto wird mit bestimmten (eingeschränkten) Berechtigungen ausgestattet, beispielsweise kann dann nicht jede Nutzerin und jeder Nutzer Programme downloaden.

Es ist aus einer Reihe von Gründen sinnvoll, mehrere Accounts einzurichten und die Benutzerrechte an Ihrem PC mit Bedacht zu verteilen:

  • Schutz gegen Malware: Selbst wenn Sie davon ausgehen können, dass niemand anderes Ihren PC nutzt, sollten Sie aus Gründen der Sicherheit neben dem Administrator-Account ein weiteres Konto mit weniger Berechtigungen einrichten und dieses auch nutzen. Der Grund: Wenn Sie sich auf dem Administrator-Account ein Computervirus einfangen, sind durch die Berechtigung, tiefgreifende Systemänderungen vorzunehmen, beträchtliche Schäden am PC und an Ihren Dateien möglich.
  • Privatsphäre und Datenschutz: Wenn mehrere Personen, beispielsweise innerhalb der Familie, dasselbe Gerät nutzen, empfiehlt es sich, für jede Person ein eigenes, passwortgeschütztes Profil anzulegen. Das dient nicht nur der Privatsphäre, sondern schützt auch Ihre Dateien und Programme.

Hinweis

Wodurch sich ein gutes Passwort auszeichnet und was Sie sonst noch über sichere Zugangskennungen wissen müssen, wird in den Beiträgen „Passwort-Auswahl“ und „Passwort-Umgang“ erklärt.

  • Kinderschutz: Für den Fall, dass Kinder den PC mitbenutzen, gibt es die Möglichkeit, eigene Windows-Konten für Minderjährige einzurichten. Eltern können dabei die Jugendschutzfunktion „Family Safety“ aktivieren und mehr Kontrolle über die Geräte- und Internetnutzung ihrer Kinder erlangen, indem sie beispielsweise Computerzeit-Limits festlegen oder Inhaltsfilter nutzen.

Tipp

Wann Jugendfilter sinnvoll sind und wie man sie einrichtet, erfahren Sie im Artikel „Filterprogramme: Kindersichere Laptops auch in der Schule“. Über Methoden, die am Bildschirm verbrachte Zeit zu kontrollieren, informiert der Beitrag „Bildschirmzeit reduzieren: Mit diesen Tools gelingt es“.

Welche Typen von Benutzerkonten gibt es?

Neben dem Administratorenkonto, das beim Kauf eines Windows-PCs in der Regel auf dem Gerät vorinstalliert ist, gibt es den Kontotyp des „Standardbenutzers“. Hier haben Nutzerinnen und Nutzer weniger Berechtigungen als ein Administrator, beispielsweise können sie keine Änderungen der Systemeinstellungen vornehmen.

Darüber hinaus besteht die Option, eigene Konten für Kinder – mit entsprechenden Jugendschutzfunktionen – einzurichten. Ein Benutzerkonto kann auch mit dem Konto am Arbeitsplatz, in der Schule oder an der Universität verknüpft werden. Auf diese Weise haben Sie an Ihrem PC Zugriff auf die Ressourcen Ihrer Organisation, die Berechtigungen legt jedoch der dortige Administrator fest.

Für Personen, die Ihren Computer nur ganz kurz benötigen, ist ein Gastkonto ohne Passwortschutz sinnvoll. Dieses Gastkonto sollte jedoch aus Sicherheitsgründen nur anlassbezogen erstellt und danach wieder entfernt werden. Wer sich damit anmeldet, sollte Programme weder installieren noch deinstallieren und auch keine Systemeinstellungen ändern können. Ab Windows 10 gibt es die Option des Gastkontos nicht mehr als Voreinstellung, daher muss man es manuell einrichten (siehe unten).

Tipp

Grundsätzlich empfiehlt es sich, Administratorenrechte niemals an andere Nutzerinnen und Nutzer zu verteilen: Aus Sicherheitsgründen sollte der Administrator-Account ohnehin nicht zum Arbeiten verwendet werden.

Wie richte ich ein neues Benutzerkonto ein?

Zum Anlegen eines neuen Kontos gibt es – je nach Account-Typ – verschiedene Methoden. In jedem Fall öffnen Sie zunächst die Einstellungen von Windows und klicken auf den Punkt „Konten“.

  • Standard-Benutzer: Um einen Standard-Benutzer hinzuzufügen, gehen Sie unter „Konten“ auf „Weitere Benutzer“ und klicken auf den Befehl „Konto hinzufügen“. Im nächsten Schritt geben Sie die E-Mail-Adresse der Person ein, die Sie anmelden möchten. Sie können stattdessen auch ein lokales Windows-Konto anlegen, ohne die E-Mail-Adresse der Benutzerin oder des Benutzers anzugeben.
  • Familienkonto: Gehen Sie unter „Konten“ auf „Familie“ und klicken Sie dann auf den Befehl „Konto hinzufügen“. Die neuen Konten sind nun Teil einer Familiengruppe. Der Sinn dahinter: Eltern können so die Internetaktivitäten ihrer Kinder nachverfolgen (indem sie sich etwa einmal pro Woche eine Zusammenfassung per E-Mail schicken lassen) und einschränken (beispielsweise durch die Begrenzung der Computerzeit). Dazu müssen Sie selbst über ein Microsoft-Konto verfügen, auch den Kindern muss ein solches zugeteilt werden.
  • Geschäfts-, Schul- oder Unikonto: Unter „Konten“ wählen Sie die Option „Auf Geschäfts-, Schul- oder Unikonto zugreifen“ aus, anschließend klicken Sie auf den Befehl „Verbinden“. Geben Sie nun die erforderlichen Kontoinformationen ein.

Wie richte ich unter Windows 11 ein Gastkonto ein?

Da es die Option ab der Windows-Version 10 nicht mehr als Voreinstellung gibt, müssen Sie ein Gastkonto manuell erstellen, indem Sie einen Standard-Benutzer ohne Passwort hinzufügen, das Konto benennen (zum Beispiel „Gastkonto“) und anschließend seine Berechtigungen selbst reduzieren. Dies lässt sich allerdings nur mit der Pro Edition von Windows 11 durchführen.

Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Start-Button und wählen Sie im Menü „Computerverwaltung“ aus. In dem Fenster, das sich nun öffnet, klicken Sie unter „System“ den Ordner „Lokale Benutzer und Gruppen“ an. Jetzt erscheinen die einzelnen Benutzerkonten, darunter auch das von Ihnen angelegte Gastkonto. Wenn Sie es mit der rechten Maustaste anklicken, öffnet sich ein Menü; hier wählen Sie „Eigenschaften“ und klicken im folgenden Fenster auf „Mitglied von“ und dann auf „Hinzufügen“. Daraufhin wählen Sie „Erweitert“ und klicken auf „Jetzt suchen“. Nun erscheint eine Liste mit Benutzergruppen, wo Sie die Gruppe „Gäste“ markieren und die Auswahl zweimal mit „OK“ bestätigen. Im Register „Mitglied von“ sind jetzt zwei Gruppen aufgeführt, „Benutzer“ und „Gäste“. Damit das Gastkonto nur noch der „Gäste“-Gruppe angehört, markieren Sie „Benutzer“ und klicken auf „Entfernen“. Auf diese Weise lassen sich auch die Berechtigungen anderer Benutzerkonten einschränken.

Hinweis

Wie das Heim-WLAN in Zonen unterteilt werden kann und welche Vorteile das bietet, lesen Sie im Beitrag „Das Heimnetzwerk segmentieren: Wie Sie Ihr WLAN in Zonen einteilen“. 

Letzte Aktualisierung: 30. August 2023

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria