„BeReal“: Das sollten Sie bei der neuen Social Media App beachten
Die Social Media App „BeReal“ ermöglicht ihren Userinnen und Usern authentische Einblicke in ihren Alltag zu teilen. Hier erfahren Sie, was Sie bei der Nutzung beachten sollten.
Die im Jahr 2020 veröffentlichte Social Media App „BeReal“ erfreut sich großer Beliebtheit. Bereits 18 Prozent der österreichischen Jugendlichen nutzen die App, davon 71 Prozent sogar täglich. Dies ergab die von Saferinternet.at durchgeführte Jugend-Internet-Monitor-Studie des Jahres 2023.
Ähnlich wie bei anderen Sozialen Netzwerken ist laut den französischen Gründern Alexis Barreyat und Kévin Perreau das Ziel von „BeReal“ Personen weltweit zu verbinden. Im Gegensatz zu den mit Filtern bearbeiteten Fotos auf Instagram und Co., möchte die App jedoch das authentische und ungefilterte Teilen des Alltages forcieren.
Wie funktioniert BeReal?
Userinnen und User erhalten jeden Tag zu zufälligen Zeitpunkten eine Push-Benachrichtigung auf ihr Smartphone. In dieser Benachrichtigung werden sie aufgefordert, innerhalb von zwei Minuten ein Bild mit ihrer Front- und Hauptkamera aufzunehmen, um zu zeigen, was sie in diesem Moment machen. Diese Bilder, auch „BeReals“ genannt, können anschließend mit einer Bildunterschrift versehen und von anderen Nutzerinnen und Nutzern kommentiert oder mit „RealMojis“ darauf reagiert werden.
Hinweis
Unter „RealMojis“ versteht man Minifotos von Personen, die in Kombination mit einem Emoji angezeigt werden.
Teilen die Nutzerinnen und Nutzer ein Bild erst nach dem zweiminütigen Zeitfenster, das auf die Push-Benachrichtigung folgt, werden diese Beiträge als „Late BeReals“ gekennzeichnet. Die „BeReals“ von anderen Userinnen und User sind erst sichtbar, wenn man selbst einen Moment aus seinem Alltag geteilt hat und werden nur bis zur darauffolgenden Push-Benachrichtigung angezeigt.
Risiken bei „BeReal“
Bei der Nutzung von „BeReal“ wird die Community aufgefordert, möglichst authentische und ungefilterte Einblicke ihres Alltags zu teilen. Deshalb werden Fotos vor allem in privaten und ungestellten Situationen geschossen und mit dem Bekanntenkreis geteilt. Userinnen und User geben damit zudem Informationen wie ihren aktuellen Standort in der Social Media App preis. Zwar werden die „BeReals“ des vergangenen Tages ab der nächsten Push-Benachrichtigung anderen Userinnen und Usern nicht mehr angezeigt, jedoch können Screenshots von den geteilten Momenten angefertigt werden. Diese ungefilterten und authentischen Postings bergen vor allem bei jüngeren Nutzerinnen und Nutzern die Gefahr, eine Grundlage für Cybermobbing zu sein.
Hinweis
In dem Artikel „Cybermobbing im schulischen Umfeld: So schützen Sie Ihre Kinder vor Hass im Netz“ erfahren Sie mehr über das Thema Cybermobbing.
Um eine sichere Nutzung der Social Media App „BeReal“ zu ermöglichen, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- Teilen Sie Ihre „BeReals“ nur mit Ihrem persönlichen Bekanntenkreis und nicht auf der „Discovery Page“. Wenn Sie Ihre Beiträge auf der sogenannten „Discovery Page“ teilen, werden diese weltweit allen Nutzerinnen und Nutzern angezeigt. Alternativ kann man seine „BeReals“ nur mit „Freundinnen“ und „Freunden“ teilen. Die Postings werden dann erst für andere Personen sichtbar, wenn die Kontaktanfrage von beiden Seiten angenommen wurde. Um diese Einstellung vorzunehmen, klicken Sie am besten auf ihren letzten „BeReal“-Beitrag. Anschließend erscheinen in der rechten oberen Ecke drei Punkte. Wählen Sie „Zielgruppe ändern“ aus und ändern diese auf „nur mit Freunden“.
- Fügen Sie neue „Freundinnen“ und „Freunde“ per Username oder Profillink hinzu. Es besteht die Möglichkeit, „BeReal“ mit seinen Telefonkontakten zu synchronisieren und dadurch Personen seines Bekanntenkreises schnell und einfach zu „adden“. Durch das Teilen der Kontakte mit dem Sozialen Netzwerk werden jedoch persönliche Daten wie Namen und Telefonnummern preisgegeben. Stattdessen ist es möglich, nach bestimmten Personen zu suchen oder einen Einladungslink für sein „BeReal“ Profil zu generieren und anschließend zu teilen. Klicken Sie dafür auf der Startseite auf das Icon in der linken oberen Ecke, dass zwei Menschen symbolisiert.
- Teilen Sie keine Standortinformationen bei der Erstellung von „BeReal“-Beiträgen. Das Soziale Netzwerk ermöglicht es, seinen aktuellen Standort bei „BeReals“ anzuzeigen. Dieser ist je nach Einstellung nur für „Freundinnen“ und „Freunde“ oder für alle Nutzerinnen und Nutzer der App ersichtlich. Standorteinstellungen können Sie bei der Erstellung von „BeReal“ Beiträgen vornehmen. Dafür müssen Sie auf das Ortssymbol über „Senden“ klicken. Hier können Sie nun das Teilen Ihres Standortes ein- oder ausschalten.
- Fragen Sie vor der Veröffentlichung des „BeReal“ die darin abgebildeten Personen um Erlaubnis. In „BeReal“-Beiträgen möchten Userinnen und Usern authentisch und ungefiltert zeigen, was sie momentan tun und mit wem sie unterwegs sind. Deshalb werden auch häufig Schnappschüsse mit anderen Personen aufgenommen. Vor dem Teilen des Beitrages ist es jedoch wichtig, diese um Erlaubnis zu fragen.
- Achten Sie darauf, welche Einblicke Ihres Alltages Sie teilen. Die Push-Benachrichtigung von „BeReal“ erfolgt immer zufällig und kann auch in ungünstigen beziehungsweise privaten Momenten eintreffen oder wenn Sie gerade nicht zuhause sind. Setzten Sie sich deshalb nicht mit einer möglichst zeitnahen Reaktion unter Druck. Überlegen Sie sich vor dem Teilen des „BeReals“, welche privaten Momente Ihres Alltags Sie mit der Community teilen möchten und welche lieber nicht. Vermeiden Sie insbesondere Informationen zu teilen, die aktuell zeigen, dass Sie nicht zuhause oder im Urlaub sind. So schützen Sie sich auch leichter vor möglichen Einbrüchen in Ihr Zuhause.
Hinweis
Wer seine Social-Media-Präsenz besser schützen möchte, findet hier Schritt-für-Schritt-Anleitungen für 10 Soziale Netzwerke.
Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria